Red Bull hatte es in der Hand: Sebastian Vettel auf Startplatz 2, Mark Webber auf Startplatz 4, die WM-Konkurrenten Rubens Barrichello und Jenson Button nur auf den Plätzen 10 und 12. Doch im Laufe des Rennens wendete sich das Blatt, so dass Vettel gerade einmal vor Button und Barrichello als Vierter über die Linie fuhr.

"Sie haben bei den letzten Rennen nicht das Maximum aus dem Auto herausgeholt", analysiert Alexander Wurz. Der größte Schwachpunkt ist für ihn der Renault-Motor. "Er hat weniger Leistung als der Mercedes-Motor von Brawn GP. Das ist schade für Red Bull." Denn jetzt sieht Wurz nur noch wenige Chancen für Vettel und Red Bull in den WM-Kampf einzugreifen. "Theoretisch ist es noch möglich, dass sie aufholen, aber beide Titel sind momentan in fester Hand von Brawn GP."

In der Fahrer-WM stellt sich nur die Frage: "Wer wird die WM gewinnen von beiden Fahrern?" Barrichello sei in Singapur etwas besser gewesen, wurde aber von der Strafversetzung wegen des Getriebewechsels zurückgeworfen. "Jenson Button konnte die Strategie frei wählen und hat davon profitiert." Das brachte ihm am Ende einen WM-Punkt mehr ein als Barrichello, womit sein Vorsprung auf 15 Punkte anwuchs.

Bei den letzten drei Rennen erwartet Wurz einen harten, aber fairen Zweikampf. "In Suzuka fühlt sich Barrichello sehr wohl. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass Rubens dort in besonderer Form sein wird." Aber auch Button kann davon profitieren, dass er bereits Streckekenntnis in Suzuka besitzt, die viele Neulinge nicht haben. "Jenson muss den Vorsprung halten, aber letztlich müssen beide aufpassen, denn es kann immer etwas Verrücktes passieren."