Zu früh freuen sollte man sich nie und Nico Rosberg ist normalerweise einer, der nicht zur Übertreibung neigt, aber nach dem Qualifying in Singapur klang er fast ein wenig überoptimistisch. Zunächst blieb er noch vorsichtig und meinte, dass das Podest schon in Reichweite ist. "Von der Pace geht das in jedem Fall, glaube ich." Sein insgeheimer Plan sah aber sogar noch etwas mehr vor als einen "normalen" Podestplatz. So konnte er sich durchaus vorstellen, dass er am Start Sebastian Vettel überholt und bei den Boxenstopps dann Lewis Hamilton schnappt, was ihn auf Platz eins brächte. "Ich denke, ich habe die bessere Strategie als Lewis." Er glaubte, dass Hamilton sogar drei Stopps machen könnte.

Größtes Fragezeichen sind noch die Reifen. Vor allem die weiche Mischung macht Sorgen, denn sie hält momentan nicht besonders lange. "Ich weiß nicht, wie früh man den drauf machen kann oder ob man den letzten Stint abwarten muss, damit man das nach Hause schaukelt. Ich weiß es nicht." Fünf Runden hat der weichere Reifen bislang gehalten, danach fiel er sehr stark ab. Bei Giancarlo Fisichella war am Freitag zu sehen, dass er sieben Sekunden pro Runde langsamer wurde, als der weichere Reifen nachließ.

Gut aufpassen

"Aber die Strecke wird ja besser, da ist es weniger ein Problem, also sollte es am Ende des Rennens besser laufen." Außerdem könnte man auch ein wenig vorsichtiger fahren. Rosberg erinnerte sich, dass er in Melbourne die schnellste Rennrunde fuhr und deswegen danach immer mehr an Boden verlor. "Wenn ich die schnellste Runde nicht gefahren hätte, wäre ich viel besser dagestanden."

Warum es in Singapur wieder so gut läuft, konnte Rosberg recht einfach erklären. Einerseits liegen dem Deutschen Stadtkurse sehr. "Es liegt aber auch am Auto. Wir sind wieder bei dem Auto, mit dem wir in Valencia und Ungarn immer in den Top Vier, Top Fünf waren. Hier haben wir jetzt noch einmal einen großen Schritt gemacht und sind einige Zehntel schneller. Wir haben wirklich fast am schnellsten im Feld entwickelt", hielt er fest. Nachdem es bei Williams jetzt so gut läuft, war die sarkastische Aussage nicht weit, dass er dann doch dort gleich weitermachen könne und nicht wechseln müsse. Mit einem Lachen meinte Rosberg dazu nur: "Wenn es so weitergeht..."