Vor nicht allzu langer Zeit lag Rubens Barrichello noch 26 WM-Punkte hinter seinem Teamkollegen und WM-Leader Jenson Button. Jetzt sind es nur noch 14 und Barrichello ist darauf aus, den Rückstand in Singapur weiter zu verkleinern. "Ich habe ja gesagt: Als Wendepunkt muss ich ein Rennen gewinnen." Das hat funktioniert. "Dann habe ich noch eines gewonnen, was fantastisch war. Jetzt muss ich das wiederholen und mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben."

Demnach denkt er nur an den Sieg und die Chance, Jenson Button noch mehr Punkte abzunehmen. Mit der Verfolgerrolle hat er keine Probleme. "Ich mag es, der Jäger zu sein." Andererseits hätte er natürlich auch nichts dagegen, wenn er vorne liegen würde. "Vorne zu sein ist immer eine größere Erleichterung, als hinten zu liegen."

Button vs. Barrichello

Die Beziehung zu seinem Teamkollegen wird durch das Titelduell nicht belastet. "Ich arbeite so offen, wie ich nur kann", sagt Barrichello. Alles sei wie in der Vergangenheit auch. "Das wird sich nicht ändern." Beide Fahrer sollen das Beste für das Team herausholen, Rennen gewinnen und die WM holen. "Es wäre heutzutage unmöglich, etwas zu versuchen, von dem dein Teamkollege nichts weiß."

Auch Button sieht keine Veränderung in der Zusammenarbeit mit Barrichello. "Aber man weiß nie, was passieren wird", schränkt er ein. "Wir arbeiten beide auf das gleiche Ziel hin, aber der einzige Weg dorthin, ist fair zu bleiben." In den Meetings halte man keine Informationen zurück.

Fragezeichen Getriebe

Auch nicht jene über den Zustand von Barrichellos Getriebe, das schon vor dem Italien GP Zweifel aufkommen ließ, ob es den Grand Prix unbeschadet überstehen würde. Seitdem hat das Team das Getriebe auf dem Prüfstand getestet und einige Probleme festgestellt.

"Momentan läuft es noch und auf dem Prüfstand hat es das Rennen in Singapur überstanden", verrät Barrichello. Jetzt wartet man auf die Entscheidung des Teams in der Fabrik. "Drücken wir die Daumen. Wir wissen, dass es ein potenzielles Problem gibt und wir es vielleicht irgendwann wechseln müssen, aber ich hoffe, es ist nicht hier."