Ein Jahr danach: Die Formel 1 ist zurück in Singapur. Eigentlich sollte dort die Erinnerung an den absichtlichen Unfall von Nelson Piquet Jr. im Premierenrennen 2008 vergessen gemacht werden. Doch das Gegenteil war der Fall: Neben den vielen Diskussionen rund um die Bestrafung von Renault am vergangenen Montag, klebte plötzlich wieder ein Renault in der Mauer: Romain Grosjean verlor in exakt der gleichen Kurve die Kontrolle über sein Auto wie Piquet vor einem Jahr.

Der Renault schlug erst rechts und dann links an der Mauer an, war nach dem Kontakt aber nicht so stark beschädigt wie das Piquet-Auto im ersten Singapur GP. Grosjean entschuldigte sich per Funk beim Team. Der Fauxpas sei ihm verziehen, immerhin war lange nicht klar, ob er wegen einer Erkrankung überhaupt würde fahren können. Das Training musste wegen des Unfalls für gut zehn Minuten unterbrochen werden, um das Auto zu bergen. Wie im letzten Jahr gab es an dieser Stelle keinen Kran, um den Wagen schnell von der Strecke zu heben.

Die Bestzeit des 1. Freien Trainings fuhr Rubens Barrichello, der sich um knapp zwei Zehntel gegen seinen Teamkollegen Jenson Button durchsetzte. Für Red Bull sah es zunächst einmal besser aus als in Monza: Mark Webber fuhr auf Platz 3 hinter das Brawn-Duo, Sebastian Vettel platzierte sich auf Rang 5. Zwischen die beiden Red Bull Fahrer schob sich Vorjahressieger Fernando Alonso. Die Top-8 komplettierten Heikki Kovalainen, Lewis Hamilton und Robert Kubica. Kimi Räikkönen war bester Ferrari-Pilot auf Rang 9.

BMW Sauber setzte zum ersten Mal ein neues Aerodynamikpaket samt neuem Getriebe ein. Dieses verursachte zunächst noch Probleme, danach konnten Kubica und Nick Heidfeld jedoch jeweils 15 Runden abspulen.