Vielleicht war es Zufall, vielleicht Vorherbestimmung: Binnen weniger Stunden gaben die FIA und BMW am 15. September bekannt, dass Lotus den 13. Platz für die Saison 2010 erhält und das BMW Sauber Team an Qadbak verkauft wurde. Ob die Entscheidung der FIA anders ausgefallen wäre, wenn sie den Käufer schon am Tag zuvor gekannt hätte, ist reine Spekulation, ausschließen möchte es Mario Theissen aber nicht.

Viel bekannt ist über die Investorengruppe nicht. Selbst bei BMW und im Team wissen nur wenige wirklich über den Investor Bescheid. Theissen verriet nur so viel: "Sie kennen sich sehr gut mit der Formel 1 aus, es ist aber nicht so, dass es ehemalige Teamchefs sind." Viel wichtiger sei ohnehin, dass die Investoren klare Vorstellungen und Ziele haben, die jedoch noch nicht detailliert sind. "Die neuen Eigentümer möchten das Team nicht als Mitläufer betreiben, sondern stellen die nötigen Ressourcen zur Verfügung."

Bis Saisonende sollen auch personelle und strukturelle Fragen geklärt werden. Einen bestimmten Tag dafür gibt es allerdings nicht. Stattdessen gebe es Woche für Woche neue Direktiven. Die Entwicklung des neuen Autos schreitet unterdessen mit Volldampf voran. "Denn es ist im Interesse des neuen Besitzers, dass wir so stark weitermachen wie wir können." Alle Entscheidungen für die Zukunft werden mit den neuen Eigentümern abgestimmt, die operative Durchführung obliegt jedoch Theissen, dessen Zukunft noch offen ist. Ein Verbleib als Teamchef erscheint durchaus denkbar.

"Wir sind sehr zuversichtlich, dass das Team nächstes Jahr im Grid steht", sagt Theissen, obwohl die FIA noch die Zustimmung aller Teams benötigt, um das Starterfeld auf 28 Autos zu erweitern. "Wir haben eine exzellente Perspektive, das konnte man vorher nicht erwarten." Die Fahrerwahl steht im Moment ganz hinten in der Aufgabenliste, dafür konnte Theissen bereits bestätigen, dass im Heck des Autos ein Ferrari-Motor für Antrieb sorgen wird.