Qadbak ist da. Qadbak? "Viel weiß ich nicht über sie", gesteht Nick Heidfeld. Trotzdem ist Qadbak der neue Besitzer seines aktuellen Rennstalls BMW Sauber. Wie das Team in Zukunft heißen, wer es führen und ob es überhaupt in der Formel 1 starten wird, steht noch nicht fest. "In den kommenden Wochen werden wir sicher mehr Informationen erhalten", glaubt Heidfeld.

Diese Informationen wären auch für ihn wichtig, denn noch gilt es für Heidfeld abzuschätzen, welches Team ihm die beste Ausgangsmöglichkeit für die Saison 2010 bietet. Sein Vertrag bei BMW Sauber läuft aus, die Gespräche mit anderen Teams laufen. "Mein Ziel ist es, im bestmöglichen Team unterzukommen", sagt er entschlossen. Nur um das Feld aufzufüllen, möchte er nicht mitfahren. "Wir befinden uns mit einigen Teams in Gesprächen und es sieht durchaus gut aus."

Stillstand auf dem Transfermarkt

Dabei kommt ihm die große Ungewissheit des Fahrerkarussells zugute. "Normalerweise ist es im späten September nicht gut, wenn man nichts hat, aber in diesem Jahr ist die Situation anders", erläutert Heidfeld. Der Fahrermarkt ist zum Stillstand gekommen. Alle warten auf die Entscheidung der großen Fahrer und Teams. Danach werden alle anderen Cockpits besetzt. "Noch ist nicht viel entschieden, aber man muss immer am Ball bleiben, darf sich nicht zu lange Zeit lassen. Man muss im richtigen Moment das Richtige tun."

Wohin führt Nick Heidfelds Weg?, Foto: Sutton
Wohin führt Nick Heidfelds Weg?, Foto: Sutton

Diese Situation hat für Heidfeld sogar einen gewissen Reiz. "Klar, es ist ein zweischneidiges Schwert", gesteht er. "Einerseits macht es Spaß, andererseits ist es auch Stress." Heidfeld kennt auch die andere Seite: Das Warten, das Hoffen und Bangen. Bereits zweimal saß er im Winter noch ohne einen Vertrag für das nächste Jahr zu Hause. Das soll ihm diesmal nicht passieren. "Vielleicht liegt es in der Natur des Rennfahrers, überall ans Limit zu gehen, diesen Kitzel ein bisschen zu genießen", sagt er. "Ich hätte aber nichts dagegen, direkt bei meinem Wunschteam zu unterschreiben." Welches das ist, verrät er aber nicht.

Sauber als Option

Durch den Verkauf an Qadbak spielt auch das BMW Sauber Nachfolgeteam eine Rolle in Heidfelds Überlegungen. "Ich bin recht positiv gestimmt, dass das Team 2010 in der F1 weiter machen wird." Noch ist der 14. Platz nicht bestätigt, aber auch einige andere Teams sind noch nicht sicher. Heidfeld geht davon aus, dass es sehr gut für Sauber aussieht. Für den Fahrermarkt ist das eine gute Nachricht: "Es gibt zwei Plätze mehr."

Wenn in den nächsten Wochen die Struktur des neuen Teams fest steht und die Fragen nach Ansprechpartnern und Schlüsselpersonen geklärt sind, wird Heidfeld auch mit Sauber Gespräche aufnehmen. "Bis jetzt weiß man aber noch nicht viel, außer dass es gut finanziert ist." Andere Fragen sind noch offen: "Welche Ziele hat Qadbak, welche Personen nehmen welche Positionen ein? Das ist für mich sehr wichtig." Bis dahin gilt weiter die Frage: Wer ist Qadbak eigentlich?