Die Amtszeit von Max Mosley als FIA-Präsident neigt sich unwiderruflich dem Ende zu. Das Urteil im Fall Crashgate könnte die letzte große Amtshandlung vor der FIA-Präsidentschaftswahl gewesen sein. Danach wird entweder Jean Todt oder Ari Vatanen das Zepter schwingen.

Mosley macht keinen Hehl daraus, wer sein Favorit ist. Bereits in seinem Rücktrittsschreiben empfahl er den FIA-Clubs, Todt zu seinem Nachfolger zu ernennen. "Er wird bei vielen Dingen viel bessere Arbeit leisten als ich", sagt Mosley. "Er wird die F1-Teams weniger verärgern, weil er wahrscheinlich nicht mit der nächsten großen Idee ankommen wird." Stattdessen werde Todt dafür sorgen, dass alles wie ein Uhrwerk laufe. "Alles wird fair, ehrlich, offen und transparent sein"

Seine Vergangenheit bei Peugeot und Ferrari werde keine Rolle spielen. "Wenn er bei der FIA ist, wird er 100 Prozent FIA sein", glaubt Mosley. "Es wird keine alten Bande zu Ferrari, Peugeot oder Citroen geben." Mosley wollte schon im Jahr 2004 zurücktreten, entschied sich damals aber dagegen. "Denn es wurde mir klar, dass mein höchstwahrscheinlicher Nachfolger vollkommen unpassend gewesen wäre."

Mosley hält Vatanen für den falschen Mann., Foto: Sutton
Mosley hält Vatanen für den falschen Mann., Foto: Sutton

Dieses Gefühl hat er bei Todt nicht, der alles Wissen, alle Erfahrung und alle Fähigkeiten besitze, den Job auszuüben. Damals stand er als CEO von Ferrari jedoch nicht zur Verfügung. "Also hatte ich keine andere Wahl, als weiterzumachen. Obwohl es gegen meinen Willen war." Mitte 2007 wollte Mosley angeblich erneut aufhören, konnte es aber nicht, weil die Spionageaffäre seine Aufmerksamkeit erweckte. Auch 2008 begründete er seinen nicht erfolgten Rücktritt nach der Keller-Affäre damit, dass die Zukunft der Formel 1 seine Anwesenheit in den Verhandlungen mit den Herstellern verlange.

Mit Todts Wahlgegner Ari Vatanen traf sich Mosley am 3. Juli zum Essen. "Er fragte mich, ob ich ihn unterstützen würde", erinnert sich Mosley, der zu diesem Zeitpunkt seine Unterstützung schon Todt zugesprochen hatte. "Ich sagte zu ihm: Ich will ehrlich sein. Ich glaube, dass Jean ein viel besserer Kandidat ist. Du hast keine Erfahrung, hast nie etwas geführt, noch nicht einmal die kleinste Organisation, du hast keine Ahnung, wie es ist. Du hast noch nicht mal dein eigenes Rallyeauto gefahren, dafür hattest du einen Co-Piloten."