Viele Experten und Analysten haben seit dem Beginn des Crashgate-Skandals betont, dass Nelson Piquet Jr. für ein Formel-1-Team nun eigentlich nicht mehr einstellbar sei. Das lag einerseits daran, dass er dem Plan zustimmte, beim Singapur-Rennen 2008 absichtlich zu verunfallen, um Fernando Alonso zum Sieg zu verhelfen, andererseits aber auch daran, dass er sein Team im Nachhinein anschwärzte. Lewis Hamilton glaubt allerdings, dass es für Piquet in Zukunft durchaus Chancen auf einen Platz in der Formel 1 geben wird. "Er ist ein guter Fahrer und er hatte eine tolle Laufbahn, also wer weiß", meinte der McLaren-Pilot bei einer Telekonferenz am Mittwoch.

Hamilton war sich sicher, dass es für seinen ehemaligen GP2-Meisterschaftsrivalen in Zukunft Möglichkeiten geben wird. So oder so, der Brite wünschte dem Brasilianer nur das Beste. Wie sich Piquet momentan fühle, konnte Hamilton nicht nachvollziehen, da er eine derartige Situation noch nie erlebt habe, doch er glaubte, dass sich der ehemalige Renault-Pilot davon erholen wird. "Er ist noch sehr jung, er ist erfahren und er wird das locker bewältigen." Sollte Piquet nicht gleich wieder einen Platz in der Formel 1 finden, kündigte er an, in den USA unterzukommen zu wollen.

Hamilton betonte derweil, dass er gedenke, weiter Vollgas zu geben, auch wenn ihn diese Taktik in Monza einen sicheren dritten Platz kostete, weil er noch den Zweitplatzierten Jenson Button jagen wollte. "Das ist einfach Teil meines Charakters und der Art, wie ich bin. Immer, egal was ich gemacht habe, vor allem wenn es ein Wettbewerb war, hatte ich etwas in mir, das mich gewinnen lassen wollte, das mich antrieb. Wir können die Weltmeisterschaft nicht gewinnen, wir können die restliche Saison nur Rennen gewinnen, sowie Pole Positions und schnellste Runden holen. Auch wenn man nicht gewinnt und weiß, dass man alles gegeben hat, ist es ein tolles Gefühl. Das treibt mich an. Ich habe keine Tage, an denen ich nicht alles geben will."

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