Bei einem außerordentlichen Treffen des FIA World Motor Sport Council am Montag in Paris gestand das Renault F1-Team, dass Flavio Briatore, Pat Symonds und Nelson Piquet Jr. gemeinsam einen Plan geschmiedet haben, um den Singapur GP 2008 zu manipulieren und mit einem absichtlichen Unfall dem Teamkollegen Fernando Alonso zu helfen. Allerdings sei kein anderes Teammitglied in die Vorgänge involviert gewesen.

Neben dem Schuldeingeständnis und dem Abgang der Verantwortlichen bot Renault der FIA an, die Untersuchungskosten zu tragen sowie eine Spende an ein FIA-Straßenprojekt zu tätigen. Der WMSC befand Renault gemäß Artikel 151c und Punkt 2c von Kapitel IV des Anhangs L des International Sporting Code sowie der Artikel 3.2, 30.3 und/oder 39.1 des Sportlichen Reglement für schuldig.

Die Verstöße seien dermaßen schlimm, dass eine Disqualifikation von der Formel 1 Weltmeisterschaft gerechtfertigt wäre. Angesichts der Zugeständnisse seitens Renaults wird diese Strafe allerdings bis zum Ende der Saison 2011 - also dem Ende des aktuellen Concorde Agreements - auf Bewährung ausgesprochen. Das Team wird nur dann von der WM ausgeschlossen, wenn es sich in diesem Zeitraum noch einmal in ähnlicher Art und Weise schuldig machen sollte.

Flavio Briatore wird auf unbestimmte Zeit aus allen F1-Paddocks ausgesperrt., Foto: Sutton
Flavio Briatore wird auf unbestimmte Zeit aus allen F1-Paddocks ausgesperrt., Foto: Sutton

Bezüglich Flavio Briatore gab die FIA bekannt, dass sie auf unbestimmte Zeit kein Event und keine Meisterschaft unterstützen und regeln wird, die mit Briatore zusammenarbeitet. Auch ein Team, das von Briatore geführt, oder ein Fahrer, der von ihm gemanagt wird, werden von der FIA nicht anerkannt. So sollen Fahrer, die mit ihm zu tun haben, keine Superlizenz erhalten. Welche Auswirkungen das unter anderem auf Fernando Alonso hat, der von Briatores Managementfirma betreut wird, ist noch nicht bekannt. Zudem wurde Briatore der Zutritt zu allen Bereichen unter FIA-Hoheit untersagt. Die zeitlich unlimitierte Strafe wurde nicht nur wegen der Schwere der Verstöße, sondern auch wegen des Abstreitens selbiger ausgesprochen.

Pat Symonds wurde von der FIA für einen Zeitraum von fünf Jahren gesperrt. Auch bei ihm werden alle Events, Meisterschaften und Teams, mit denen er in dieser Zeit zusammenarbeitet, nicht von der FIA anerkannt. Durch sein Eingeständnis des Verstoßes wurde seine Strafe auf fünf Jahre beschränkt. Nelson Piquet Jr. ging straffrei aus, nachdem ihm die FIA im Gegenzug für seine Kooperation bereits Immunität zugestanden hatte. Auch Fernando Alonso wurde nicht bestraft, da es die FIA als erwiesen ansieht, dass er nicht in die Vorfälle verwickelt gewesen ist.