Die Entrüstungswelle rollt mal wieder über die Formel 1 hinweg. Mit einer kurzen, aber schmerzhaften Pressemitteilung gestand Renault am Mittwochmittag die Schuld in der Crashgate-Affäre von Singapur 2008 ein und gab die Abgänge von Teamboss Flavio Briatore und Ingenieursdirektor Pat Symonds bekannt.

"Die FIA scheint eindeutige Beweise gehabt zu haben, dass die Anschuldigungen tatsächlich stimmen", glaubt Ex-Teamchef Eddie Jordan. Anders könne er sich diese Entwicklung nicht erklären. Gegenüber Radio 5 Live sagte er: "Es war nicht mehr tragbar, sie im Team zu behalten. Für mich als normalen Menschen ist das ein eindeutiges und klares Schuldgeständnis."

Als ehemaliger Teamchef kann sich Jordan nicht vorstellen, seinem Fahrer zu befehlen, in die Mauer zu fahren, um eine Safety Car Phase auszulösen. "Ich kann mir nicht vorstellen, wie verzweifelt sie gewesen sein müssen." Das hätte es zu Zeiten des Jordan Teams nie gegeben. Laut Motorsport-Magazin.com vorliegenden Informationen aus Renault nahe stehenden, französischen Quellen kämpften Briatore & Co damals gegen einen Ausstieg von Renault an. Der Sieg von Alonso in Singapur drehte das Ruder - bis heute.

"Der Abgang von Briatore und Symonds war die einzige Lösung", glaubt Ex-GP-Pilot John Watson. "Es gibt keine Diskussion darüber, ob sie gesprungen sind - sie wurden klar rausgestoßen. Ein weltweit agierendes Unternehmen von der Größe Renaults kann es sich nicht leisten, einen solchen Skandal zu haben."

Verantwortliche anderer Teams halten sich mit Kommentaren noch zurück. "Ich möchte vor dem 21. September und der Weltratssitzung nichts sagen", gab Norbert Haug zu Protokoll. "Ich denke nicht, dass es für Konkurrenten angeraten ist über andere zu sprechen. Es gibt es schon so viel Diskussionsstoff. Ich nehme das zur Kenntnis, was im Press Release stand und warte das Urteil ab."