Rubens Barrichello stand in Monza bereits drei Mal ganz oben auf dem Siegerpodest - zuletzt am vergangenen Wochenende. Nach seinem Triumph in Italien ist Barrichello mit 14 Punkten Rückstand der härteste Titelrivale von Jenson Button. "Ich kann Weltmeister werden, jetzt kriege ich die Belohnung für 16 Jahre in der Formel 1", erklärte der Brasilianer und versprach Button "einen heißen Kampf". Auf dem Siegerpodest hinterlässt der Brawn GP-Pilot allerdings selten einen souveränen Eindruck.

Immer wieder fragt man sich, ob er nun weint oder sich unbändig freut. Mit ein Grund, weshalb Barrichello auch nach 283 Rennen und 16 GP-Siegen nicht immer ganz ernst genommen wird - im Fahrerlager und auch in seiner Heimat. "Es sieht so aus, als ob Rubens mein großer Rivale ist", fällt es auch Button schwer seinen Teamkollegen als ernsthaften Titelrivalen anzusehen. In den brasilianischen Medien wird Barrichello bei einem Sieg als "Rubinho" gefeiert, bei einer Niederlage als "Badeschlappe" fertig gemacht.

Schon in seinen Ferrari-Zeiten musste Barrichello hinter Michael Schumacher zurückstecken, was laut Welt online immer noch an dem Brasilianer zu nagen scheint. So spann er nach seinem zweiten Saisonsieg ungefragt eine gewagte Analogie zu Schumacher: "Michael hat vielleicht mehr Talent als ich, aber wenn man mich und Michael in einen Löwenkäfig gesperrt hätte, wäre ich bestimmt lebend herausgekommen. Bei Michael wäre ich mir da nicht so sicher", erklärte Barrichello.