Tonio Liuzzi hatte in Monza durchaus mit einem guten Wochenende gerechnet, dass er bis zu seinem Ausfall aber so weit vorne mitfahren würde, davon war er dann doch nicht ausgegangen. "Wir haben gegen die Brawns etwas Zeit verloren, als die Reifen gekörnt haben, während ich auf weichen Reifen fuhr, das haben wir im zweiten Stint zurückgeholt. Ich war optimistisch, dass wir Fünfter oder besser hätten werden können. Wir wollen nicht zu viel Träumen, aber der Speed des Autos war da und der zweite Stint wäre OK gewesen. Ich habe nicht alles erwartet, das passiert ist, aber ich war optimistisch", meinte der Italiener.

Dank des in Monza sehr gut laufenden Force India konnte sich Liuzzi jedenfalls trotz Ausfalls schnell wieder auf der Formel-1-Landkarte etablieren. Seine Ziele sind aber noch etwas höher gesteckt. "Mein Ziel ist es, Rennen zu gewinnen und das will ich mit Force India. Sie haben sich viel Mühe gegeben und wir haben in der Zukunft gute Chancen", sagte er. So blieben aber erst einmal Punkte liegen, weil die Antriebswelle kaputt ging und das ärgerte den Italiener doch wieder. "Das Team hatte in anderen Rennen schon kein Glück und jetzt ist es an der Zeit, das zu nutzen, was wir haben. Ich bin hungrig nach Punkten und wir werden nie aufgeben."

Das zeigte er schon in Runde eins in Monza, als er sich in der Parabolica an Heikki Kovalainen vorbeiarbeitete. Das sei eine der guten Erinnerungen an das Rennen. "Ich bin ein Kämpfer, gebe nie auf, so wie gegen Fernando Alonso in der ersten Kurve. Ich wusste, er hatte etwas mehr Benzin als ich und gab 100 Prozent, um ihn so bald wie möglich zu überholen. Ich hatte dort die Chance und ich machte es." Für eine Rückkehr sei das alles nicht schlecht gewesen, hielt Liuzzi fest. Gleichzeitig habe das Team zeigen können, das Spa kein Ausrutscher war.

Da er in Monza ohne Testfahrten quasi kalt ins Auto gestiegen war, rechnete Liuzzi damit, dass er bei den kommenden Rennen noch mehr abrufen wird können. "Ich muss noch den ganzen Speed wiederfinden, den ich vorher hatte, aber wir sind in einer guten Position. Wichtig ist, dass das Auto weiter entwickelt wird und ich wieder dorthin komme, wo ich mein Bestes geben kann."