Auch wenn sich Giancarlo Fisichella bei seiner Premiere für Ferrari eigentlich gleich die Punkteränge vorgenommen hatte, musste der Italiener im Rennen erkennen, dass sich nicht jeder Traum erfüllt. Als Neunter war er am Ende aber nur 1,4 Sekunden von Zählbarem entfernt, weswegen er doch nicht unzufrieden war. "Wir waren heute recht nahe an den Punkten dran. Das Hauptproblem war, dass mein Startplatz nicht gut war. Es war schwer, sich durch das Mittelfeld durchzuarbeiten, ich denke, das haben wir ganz gut gemacht", sagte Fisichella. Vor allem zu Beginn der Stints habe er Probleme mit dem schweren Auto und dem fehlenden Grip gehabt, sobald er sich aber etwas wohler fühlte, ging es ganz gut.

Ganz Teamplayer meinte der Italiener aber, dass es am wichtigsten sei, mit Kimi Räikkönen mehr Punkte geholt zu haben als McLaren, gegen das Ferrari den dritten Rang in der Konstrukteurs-WM absichern will. In Singapur wollte Fisichella dann selbst auch dazu beitragen. "Im nächsten Rennen werde ich mein Bestes geben, um Punkte zu holen", versprach er. Der Italiener rechnete auch fest damit, dass es ihm beim Nachtrennen einfacher fallen sollte, mit dem Ferrari und seinen Systemen zurechtzukommen. "Dadurch werde ich viel konzentrierter fahren können."

Lob vom Chef

Von Teamchef Stefano Domenicali gab es jedenfalls ein Lob für Fisichellas Einstand. "Giancarlo hat heute eine gute Leistung gezeigt. Er hatte einen schwierigen Samstag und ist am Freitag überhaupt erst das erste Mal für uns gefahren. Es ist wichtig, dass er ins Ziel gekommen ist. Unser Auto ist nicht so einfach zu fahren. Ab Singapur wird er bereit sein, um Punkte zu kämpfen", gab sich auch Domenicali zuversichtlich.

Vielleicht erhält Fisichella bis dahin auch noch ein paar weitere Tipps von Räikkönen. Ein paar hat es anscheinend bereits gegeben. "Kimi ist eher ruhig, aber manchmal sprechen wir über das Auto, über unsere Aufgabe und das ist OK. Er ist ein netter Typ", meinte Fisichella. Der Italiener scheint generell eine sehr hohe Meinung von seinem neuen Teamkollegen zu haben. So bezeichnete er ihn als tollen Fahrer, immerhin sei er mit Ferrari ja auch Weltmeister gewesen. "Er ist jetzt sehr motiviert. Er hat in den vergangenen Rennen viele Punkte und mehrere Podestplätze geholt. Er hat das vorige Rennen gewonnen und war hier heute Dritter. Er ist ein starker Fahrer und es ist gut, wenn man bei der Rundenzeit nahe an ihm dran ist. Im Rennen war ich nur ein paar Zehntel langsamer als Kimi, was nicht so schlecht ist."