Nach dem Qualifying schienen Lewis Hamilton (Pole Position) und Heikki Kovalainen (Startplatz fünf) die besten Karten für den Sieg am Sonntag zu haben. Doch bereits am Start lösten sich die Träume von Kovalainen in Luft auf. Der Finne fiel in den ersten Runden auf den harten Reifen von Platz fünf auf acht zurück und spielte im weiteren Verlauf des Rennens keine Rolle im Kampf um den Sieg oder die Podestplätze.

"Ich bin sehr enttäuscht. Ich konnte im ersten Stint nicht hart genug pushen, denn ich hatte auf den harten Reifen überhaupt keinen Grip, um attackieren zu können. Als ich auf die weichen Reifen wechselte, war es schon zu spät", erzählte der McLaren Mercedes-Pilot. Kovalainen holte am Ende als Sechster noch drei Punkte, profitierte dabei vom Ausfall seines Teamkollegen. Bis eine Runde vor Schluss lag Hamilton auf Platz drei, direkt hinter Jenson Button und Rubens Barrichello.

Ab in die Reifenstapel

Die Runden davor hatte sich der amtierende Champion bis auf wenige Zehntel an Button herangekämpft, die Aussicht auf Platz zwei war da - bis Hamilton nach der Lesmo-Kurve die Kontrolle über seinen Wagen verlor und in die Reifenstappel knallte. "So etwas kann passieren, Menschen machen Fehler. Ich habe das Heck verloren und bin in die Wand abgebogen", erzählte der Brite. Hamilton war von der Pole gestartet, fiel durch seine Zwei-Stopp-Strategie auf Platz drei zurück.

"Wir hatten heute nicht den Speed. Ich habe alles versucht, um die Brawns zu schnappen und zu gewinnen. Das Auto war gut, aber nicht gut genug", erzählte der 24-Jährige. McLaren Mercedes-Teamchef Martin Whitmarsh versuchte den Unfall locker zu nehmen. "Das liegt nun einmal in der Natur eines Fahrers wie Lewis und es gibt nicht viele wie ihn. Wenn man jede Runde 100 Prozent gibt und das immer wieder, dann passiert es, dass man einmal 101 Prozent gibt und ausfällt. Das ist Racing und Lewis ist ein echter Racer und wir würden ihn nicht ändern wollen", erklärte Whitmarsh.

Auch Norbert Haug war wegen des Ausfalls nicht niedergeschlagen. "Lewis hatten den Speed, um zu siegen", betonte der Mercedes-Motorsportchef. "Wenn Heikki vor den Brawn geblieben wäre, hätte sich Lewis vielleicht leichter getan und hätte nicht so viel Risiko gehen müssen." Stattdessen sei Hamilton ein Qualifikationsrennen mit einer Qualifyingrunde an der nächsten gefahren. "Das Künstlerpech in der letzten Runde hätte nich sein müssen, aber wir brauchen Rennfahrer, die Gas geben. Er macht nicht oft Fehler, also ist es ihm schon verziehen. Wir müssen Attacke machen, Gas geben, besonders im Aufholprozess."