Nachdem was gestern passiert ist, kann man mit zwei Punkten heute im Rennen zufrieden sein?
Mario Theissen: Ja, das ist nicht schlecht. Das ist mehr als man mit normalen Rennverlauf erwarten konnte. Am Start lief es für beide Fahrer gut, beide haben Plätze gewonnen. Robert [Kubica] hat sich bei einer Kollision mit Webber den Frontflügel beschädigt, die Rundenzeiten waren aber nicht so schlecht, dass wir ihn rein geholt hätten. Wir wurden aber von der Rennleitung aufgefordert ihn herein zu holen, ansonsten hätten wir ihn fahren lassen. Aus unserer Sicht war es okay, das hätte sogar zwei Autos in den Punkten geben können, denn er lag noch einmal zwei Plätze vor Nick. Kurz nach diesem Zwangsaufenthalt stellte sich ein Getriebeproblem ein und dann haben wir ihn endgültig rein geholt. Bei Nick lief alles nach Plan. Kurz vor Schluss hatten wir bei den Daten eine Anomalie, wissen aber noch nicht, was es ist. Der Motor scheint in Ordnung zu sein, aber wir haben trotzdem ein bisschen Tempo herausgenommen.

War das der Grund für die langsameren Zeiten im ersten Sektor?
Mario Theissen: Ja. Wir haben dann das Rennen nach Hause gefahren.

Aber immerhin war es das einer der älteren Motoren und dass auf einer Motorenstrecke wie Monza.
Mario Theissen: Vor allem das andere Rennen mit dem Motor war Spa. Das sind die beiden härtesten Rennen.

Im Qualifying hatte BMW zwei Motorschäden, Foto: Sutton
Im Qualifying hatte BMW zwei Motorschäden, Foto: Sutton

Gibt es schon eine Rückmeldung aus München von den zwei anderen Motoren aus dem Qualifying?
Mario Theissen: Wie es aussieht, sind die beiden wirklich kaputt.

Wenn man sich die WM anschaut. War das heute eine Vorentscheidung für Brawn GP?
Mario Theissen: In Sachen Team sieht es so aus. Ich weiß nicht genau, wie der Punktestand aussieht, aber sie hatten schon vor diesem Rennen einen großen Vorsprung. Und auch bei den Fahrern haben sie sicher die besseren Karten.

Sebastian Vettel kann im Moment nicht mehr richtig glänzen?
Mario Theissen: Man hatte schon am Freitag und am Samstag den Eindruck, dass Red Bull hier nicht ganz vorne dabei ist und wenn man dann hinten feststeckt, dann ist das Ergebnis nach wenigen Runden zementiert.

Letztes Jahr war Singapur ein echtes Highlight. Herrscht schon Vorfreude im Team?
Mario Theissen: Vorfreude und Stirnrunzeln zugleich. Von der Strecke und vom Ambiente ist es ein Highlight, wir haben ein Entwicklungspaket, von dem wir uns einiges versprechen, aber wir müssen jetzt natürlich mit der Motorenknappheit leben.

Es gibt als noch kein Schema, ob man in Singapur einen neuen Motor nehmen wird.
Mario Theissen: Nein. Das werden wir erst jetzt nach diesem Wochenende entscheiden.