Tun die vier Zehntel jetzt doch noch mehr weh, weil es ums Podium ging?
Adrian Sutil: Das ist halt so. Ich habe es das ganze Rennen probiert und gepusht, am Ende war es unheimlich eng. Das Auto ging unglaublich schnell, ich habe auch die schnellste Runde gefahren, aber ich wusste, dass es unheimlich schwierig gegen die KERS-Autos wird. Auch gegen die Einstopper war es schwer und ich denke, der vierte Platz ist am Ende ein tolles Resultat.

Am Start hättest du Kimi ja beinahe halten können, das war doch relativ eng?
Adrian Sutil: Ja, wir hatten einen relativ guten Start dafür, dass wir kein KERS hatten. Ich hatte befürchtet, dass sogar noch Kovalainen vorbeizieht und es war sehr wichtig, dass wir die dritte Position halten. Das habe ich geschafft, es war sehr knapp und letztendlich ging dann die Verfolgungsjagd los. Beim Boxenstopp hat es leider nicht gereicht. Beim zweiten Stopp habe ich viel pushen müssen und letztendlich beim Eingang zu viel gepusht. Am Ende hat es einfach nicht gereicht. Bei Ferrari haben sie einen unglaublich guten Job gemacht. Da waren keine Fehler und wir konnten sie einfach nicht einholen.

Kimi und du, das hat schon eine gewisse Geschichte. Hast du da am Ende auch dran gedacht und dir gesagt, lieber nicht mit aller Gewalt?
Adrian Sutil: Ich muss schon sagen, ich habe gepusht bis zum Ende. Aber natürlich, letztendlich musst du auch immer konstant und intelligent fahren und ich wollte den vierten Platz unbedingt nach Hause bringen. Wäre eine Möglichkeit da gewesen, hätte ich die Chance aber in jedem Fall genutzt und hätte angegriffen. Wir begegnen uns oft auf der Rennstrecke und es macht Spaß mit ihm zu kämpfen, weil er ein super Fahrer ist und ein harter Fighter.

Musst du jetzt deinen Freund Lewis trösten? Erstens ist das Podium weg, zweitens ist er angeblich wieder solo...
Adrian Sutil: Wow, da wisst ihr ja mehr als ich. Natürlich war es für ihn im Rennen sehr enttäuschend, da in der letzten Runde das Auto wegzuwerfen. So etwas kann passieren, aber man muss die Konzentration bis zum Ende bewahren. Das war eine sehr spezielle Kurve. Da kann man es schnell übertreiben und es war schade für ihn.

Freust du dich jetzt schon auf Singapur?
Adrian Sutil: Ich freue mich auf Singapur, natürlich. Es macht mir im Moment unheimlich Spaß, das Auto zu fahren. Es ist unheimlich schnell, die Rennperformance war heute einfach super. Mit dem neuen Update in Singapur habe ich absolut alle Hoffnungen für ganz oben.

Wie war Singapur voriges Jahr für dich als Nachtrennen mit allem Drum und Dran?
Adrian Sutil: Das ging ganz gut. Das Nachtrennen war kein Problem. Es war eine besondere Veranstaltung und ein sehr, sehr heißes Rennen - das härteste Rennen im ganzen Jahr. Deswegen stelle ich mich da auch wieder auf ein hartes Rennen ein.

Meinst du, dass ihr dort wirklich wieder in Podestnähe kommen könnt?
Adrian Sutil: Es ist möglich. Ich glaube schon, dass wir da gute Chancen haben. Wie gesagt, mit unserem Update sollte es keinen Grund geben, warum wir nicht da sein sollten.