Flavio Briatore ist sich sehr sicher, dass er und Renault siegreich aus der Crashgate-Affäre hervorgehen werden. Sollte er sich irren, dann würden im Team wohl Köpfe rollen - seiner als Erster. Durch die Betrugsvorwürfe erlitt der französische Autokonzern zuletzt einen erheblichen Imageschaden. Briatore selbst wurde aus diesem Grund von Renault-CEO Carlo Ghosn nach Paris zitiert und zu der Singapur-Affäre verhört.

Laut unbekannten Quellen soll es Briatore allerdings gelungen sein, Ghosn vorerst davon zu überzeugen, dass Piquet keine zuverlässige Quelle ist und die Betrugsvorwürfe frei erfunden sind. Doch sollten bei der FIA-Weltratsitzung am 21. September weitere Indizien oder Geständnisse den Vorwurf des abgekarteten Spiels erhärten, dann wird Renault jede Beteiligung an der Affäre von sich weisen und Briatore hochkant hinauswerfen.

Nachfolger schon gefunden?

Mit David Richards und dem früheren BAR-Teamchef Craig Pollock sollen sich bereits zwei Kandidaten für den Posten gemeldet haben. Im Fahrerlager wird allerdings ein anderer als Briatore-Nachfolger gehandelt: Alain Prost. Der vierfache F1-Weltmeister gilt laut auto, motor und sport als Wunschkandidat von Renault und hat bereits Erfahrung als Teamchef. Von 1997 bis 2001 startete er mit seinem eigenen Rennstall in der Königsklasse.

Flavio Briatore muss jetzt hoffen, dass er am 21. September von jeder Schuld frei gesprochen wird. Entscheidend wird die Aussage von Chefingenieur Pat Symonds sein. Der Engländer hatte bei der ersten Vernehmung in Spa die Aussage mit dem Hinweis verweigert, dass er nicht lügen wolle. Das hat man auch bei Renault registriert.