Für Martin Brundle ist Nelson Piquet Jr. durch die Crashgate-Affäre uneinstellbar geworden. Das liegt nach Meinung des ehemaligen Formel-1-Piloten aber nicht daran, dass er seinen Ex-Arbeitgeber angeschwärzt hat, sondern daran, dass er bei dem angeblichen Plan mitgemacht hat, in Singapur 2008 absichtlich zu verunfallen, um einen Einsatz des Safety Cars nötig zu machen, der Fernando Alonso hilft. "Piquet Jr. ist nicht mehr einstellbar. Ein Fahrer, der willentlich und absichtlich sein Auto verunfallt? Unverzeihlich", meinte Brundle in der Times.

Dass Piquet bei der Sache nur mitgemacht haben soll, weil er um einen neuen Vertrag zitterte, sah Brundle als keinen triftigen Grund. "Wenn man den ganzen Winter wartet, um Tage vor dem ersten Grand Prix einen Race-by-Race-Vertrag zu unterschreiben - das ist Stress, aber es ist immer noch nicht genug, um ein Auto absichtlich zu crashen", betonte der Brite, der 1994 einen Race-by-Race-Vertrag bei McLaren hatte.

Zweifel an der Schuld Piquets und Renaults hatte Brundle ohnehin keine. "Bei einem Gespräch mit ein paar bedeutenden Leuten hat Niki Lauda gefragt: 'Glaubst du, dass es ein absichtlicher Crash war?' und ich habe instinktiv geantwortet: 'Ja.' Er meinte dann: 'Ich stimme vollkommen zu.'"