"Ich bin nicht glücklich", so einfach konnte Sebastian Vettel seine Stimmung nach dem Qualifying in Monza zusammenfassen. Mit Startplatz neun konnte er auch nicht besonders zufrieden sein, immerhin wollte der Deutsche von nun an immer dick in die Punkte und ordentlich Boden auf Brawn GP gutmachen, gilt es doch auf Jenson Button und Rubens Barrichello aufzuholen. Die werden nun vor ihm starten, weil es für Vettel einfach nicht so laufen wollte wie m Vorjahr. Der Regen kam diesmal erst nach dem Qualifying und der Red-Bull-Pilot glaubte, dass er durchaus helfen hätte können. "Vielleicht kommt er ja morgen."

Das ist einerseits laut Wettervorhersagen nicht sehr wahrscheinlich, andererseits hieße das nicht, dass Vettel Kreise um die Konkurrenz ziehen würde. "Wenn man im Mittelfeld startet, würde das schon helfen. Dadurch steigen die Chancen - aber in beide Richtungen, das darf man nicht falsch verstehen. Es ist nicht gesagt, dass wir alle wegblasen, wenn es regnet. Man muss immer noch den Job erledigen. Regen würde aber sicher etwas helfen", sagte der Deutsche. Probleme beim Top Speed, den einige anhand von Geschwindigkeits-Daten erkannt haben wollten, sah Vettel nicht. Da sei man schon dabei und es sei kein Desaster gewesen. "Ich denke, beim Motor haben wir kein Problem. Das ganze Wochenende war schwierig. Das Qualifying war besser als das Training, aber das Ziel war natürlich, etwas weiter vorne zu stehen."

Auf sich aufpassen

Auch am Auto hatte er nicht wirklich viel auszusetzen. Es gebe keine spezielle Kurve, wo Zeit verloren wurde und der RB5 sei nicht schlecht gewesen. "Es ist kein Geheimnis, dass drei Autos mit KERS vorne stehen. Heutzutage liegen die Autos sehr nahe beisammen, wenn du da ein System hast, das dir drei, vier Zehntel bringt, ist das viel. Das hilft schon nicht und dann muss man selbst noch alles hinbringen. Wenn man nicht alles aus sich herausholt, verliert man schnell zwei, drei Zehntel und zusammengerechnet hat man dann schon den Rückstand." Gefehlt habe dennoch nicht viel und das Rennen sei lange. Erst komme die erste Kurve, dann müssten alle die erste Runde schaffen, es könne da viel passieren. "Man muss auf sich aufpassen. Es ist aber kein Geheimnis, dass die erste Reihe besser ist als Startplatz neun oder zehn."

Und Vettel war sich sicher, auch ohne den kleinen Fehler, den er in der Parabolica machte, wäre kein viel besserer Platz drin gewesen. Er wusste aber auch, dass der Samstag mit Blickpunkt WM kein guter Tag gewesen war. "Punkte gibt es aber erst morgen." Und da werde er sicher keine Dreistopp-Strategie fahren. "Das Auto fühlte sich gut an, es passte alles. Wir sollten im Rennen ein gutes Auto haben, wir haben uns hauptsächlich dafür vorbereitet. Warten wir, was morgen ist."