Marc, was hältst Du von diesem Qualifying-Ergebnis in Monza?
Marc Surer: Wie in Spa funktionierten einige Autos mit Low-Downforce besser als andere, allen voran der Force India. Aber auch KERS spielte eine große Rolle. McLaren war schon immer in Schikanen gut. BMW hat in Spa bewiesen, dass sie schnell sind, leider hatten sie hier Pech. Eigentlich war das alles nicht überraschend. Die einzige Überraschung war für mich Tonio Liuzzi - das war sensationell.

Hat Brawn GP hier gegen Red Bull die Oberhand?
Marc Surer: So wie Jenson Button in der Qualifikation aufgetrumpft hat, ist er wieder zurück. Er hat seinen Rhythmus wieder gefunden, was für ihn spricht. Bei ihm kamen zwei Dinge zusammen: Es lief nicht, er bekam die Reifen nicht zum Funktionieren und ausgerechnet in dieser Zeit fuhr sein Konkurrent relativ weit vorne. In so einem Moment wird man natürlich leicht nervös. Jetzt scheint er sich zurückzulehnen und zu sagen: Ich muss nur einen sauberen Job abliefern und in die Punkte fahren.

Wie siehst Du als Schweizer die Zukunft des BMW Sauber Teams?
Marc Surer: Wenn jemand in die Formel 1 einsteigen möchte, wäre er blöd, wenn er dieses Team nicht übernehmen würde. Es ist ein gemachtes Nest: Der wohl beste Windkanal in der F1, ein Technikerstab, der weiß wie es geht. Es wäre dumm, das Team nicht zu übernehmen. Man könnte als neues Team auf Anhieb vorne mitmischen.

Wie hoch schätzt Du die Chancen ein, dass das passieren wird?
Marc Surer: Höchstens 50:50. Das Problem ist, dass die Einschreibung von BMW vermasselt wurde. Man hat das Preis- und Fernsehgeld verschenkt. Ein Investor braucht jetzt viel mehr Millionen als vorher.