"Crashgate" ist weiterhin das Thema Nummer eins im Fahrerlager. Laut FIA-Präsident Max Mosley hatte man keine andere Wahl als eine Untersuchung einzuleiten als Nelson Piquet die FIA über den angeblichen Betrug beim Singapur-GP informierte. Renault bestreitet alle Vorwürfe und leitete am Freitag in Frankreich ein Strafverfahren wegen falschen Anschuldigungen und Erpressung gegen Nelson Piquet Junior und Nelson Piquet Senior ein.

"Wenn man sich andere Sportarten ansieht, dann nimmt jeder es ernst, wenn jemand das Resultat manipuliert. Manipulation ist eine Stufe schlimmer als Schummeln", erklärte Mosley. Der Unterschied sei laut Mosley klar definiert. "Wenn ein Fahrradprofi gedopt ist, dann ist das Schummeln. Wenn man jemanden schmiert, damit der Führende mit dem gelben Trikot stürzt, dann ist das ernster", so der FIA-Präsident. Sobald das Leben anderer gefährdet sei, sei das kein Spiel mehr. Allerdings gilt Renault bis zur Anhörung am 21. September vor dem World Motor Sport Council als unschuldig.

"Wir haben Renault bis letzten Montag Zeit gegeben, um uns alle Dokumente zu übergeben. Sie haben um noch mehr Zeit gebeten, die sie auch bis Mitte nächster Woche bekommen haben. Wir haben keine Idee, was sie bis dahin machen werden. Aber es gibt immer zwei Seiten einer Geschichte", erklärte Mosley. Die FIA hat Piquet jr. als Teil des Deals Immunität zugesagt. "Wenn er die Wahrheit gesagt hat, dann wird es kein Verfahren für ihn nach sich ziehen. Das ist exakt wie 2007 bei Fernando Alonso [in der Spionageaffäre um McLaren Mercedes]", verriet Mosley.