KERS, KERS, KERS, das Energierückgewinnungs-System wurde vor dem Monza-Wochenende fast zum Sieggarant für den Italien Grand Prix erklärt. Die Fahrer und Teams waren bei diesen Prognosen allerdings vorsichtig und wollten erst abwarten, was die Trainings so bringen und auch Mark Webber glaubte fest daran, dass Red Bull ohne KERS in Monza eine Chance auf den Sieg haben wird. "Es gibt so viele Autos am vorderen Ende des Feldes, sodass es sehr schwierig ist, einen klaren Vorteil zu haben. Ich erwarte sicher nicht, dass wir den dieses Wochenende haben werden, aber ich erwarte, dass wir mitkämpfen", meinte er.

Auch der Australier war klarerweise daran interessiert, wie die KERS-Autos laufen werden und betonte, dass der Red Bull vor allem dann gut arbeiten müsse, wenn die Fahrer nicht auf dem Gas stehen. Die dichte Spitze ist auch für den Titelkampf interessant. So könnte es einerseits passieren, dass Red Bull ganz vorne fährt und Brawn GP viele Punkte verliert, weil sich einige Autos dazwischen drängen, andererseits könnte es aber auch genau umgekehrt kommen. "Es geht nicht mehr nur um Brawn und Red Bull - da kommt noch mehr. Was wir zu Beginn des Jahres mit Brawn und in der Mitte des Jahres mit uns gesehen haben, ist vorbei. In Spa hatte ich eine Durchfahrtsstrafe und war aus den Punkten, auf dem Nürburgring habe ich gewonnen", erklärte Webber.

Brawn GP wollte der Australier trotz der zuletzt nicht übermäßig guten Leistungen aber in keinem Fall aus dem Rennen nehmen. In Spa sei es etwas kalt für die Autos von Jenson Button und Rubens Barrichello gewesen, wodurch die Reifentemperaturen litten, was bei Brawn GP in diesem Jahr immer ein Problem war. "Es hängt nur davon ab, wie viel Mühe sie in ihr Paket für wenig Abtrieb gesteckt haben. Normalerweise kommen wir hier nach dem Test auf eine Strecke die schon voller Gummi ist, jetzt müssen wir auf einen grünen Kurs. Es gibt da Herausforderungen für die Fahrer, um drum herum zu kommen. Wir fahren nicht immer 340 km/h, also rekalibriert man sich im ersten Run und bereitet sich auf die langen Geraden und ein unstabiles Auto vor. Es wird ein interessantes Training, um die Basis für das Wochenende zu legen."