Wenn es um die Fahrersituation bei Ferrari geht, dann ist Luca di Montezemolo momentan nicht besonders bang. Das fängt schon damit an, dass er nun einen italienischen Ersatzfahrer in seinem Auto präsentieren kann, der auch realistische Chancen darauf hat, in die Punkte zu fahren. "Ich war immer zufrieden mit meinen Fahrern. Wir haben den Weltmeister von vor zwei Jahren und wir haben einen Fahrer, der für 15 Sekunden Weltmeister war, als er in Brasilien über die Ziellinie fuhr - leider nur 15. Wir haben wirklich tolle Fahrer. Durch den unglücklichen Unfall von Felipe habe ich das Vergnügen, einen sehr starken italienischen Fahrer in Monza in Rot zu sehen. Das ist gut für die Öffentlichkeit und ich denke, er kann Felipe gut ersetzen, solange wir auf sein Comeback warten - und er [Fisichella] wird nächstes Jahr unser dritter Fahrer sein", sagte der Ferrari-Präsident am Donnerstag.

Und dass Massa zurückkehren wird, davon war Di Montezemolo absolut überzeugt. Der Brasilianer selbst würde gerne schon in Abu Dhabi wieder fahren, sein Boss war sich zumindest hundertprozentig sicher, dass Massa 2010 wieder dabei sein wird. Schon deswegen sah er die Fahrersituation bei seinem Rennstall beruhigt und konnte den wiederholten Fragen nach einer Verpflichtung Fernando Alonsos kühl entgegen treten. "Sie sind sehr jung, ich bin sehr alt und das sind alte Nachrichten. Jedes Jahr ist es das Gleiche. Wir haben zwei Fahrer, jetzt drei, außerdem sind wir nahe dran, Michael zu haben, also haben wir viele Fahrer - das ist für uns jetzt kein Problem."

Auch wegen eines möglichen Engagements des Spaniers 2011 wollte Di Montezemolo nichts sagen. "Ich spreche nie gerne über die Fahrerseite. Wann auch immer wir eine Entscheidung treffen, werden wir euch auf die passende Art im richtigen Moment informieren." Mit dem Thema Alonso aus dem Weg, gab es noch das Thema Michael Schumacher abzuhandeln, den Di Montezemolo besonders gerne wieder in einem Formel-1-Ferrari sehen würde. "Ich habe ihm gestern Abend und heute Morgen in meinem Büro in Maranello gesagt, er soll mit dem Motorradfahren vorsichtig sein - du gehst zu weit und wirst früher oder später fit sein müssen, um zurück in der Formel 1 zu sein", meinte der Ferrari-Präsident.