In Spa-Francorchamps zählte Force India ganz klar zu den Sieganwärtern. In Monza rechnet Adrian Sutil dank einem "Extra-Monza-Paket" mit einer ähnlich starken Performance. "Diese Strecke ist mit Spa vergleichbar. Sie ist schnell und man braucht wenig Downforce. Das sollte unserem Auto liegen. Es gibt keinen Grund, warum wir wieder absteigen sollten. Ich bin sehr motiviert", erklärte Sutil.

Eine genaue Prognose für das Rennen wollte der Deutsche allerdings nicht abgeben. "Die Formel 1 ist im Moment so schnelllebig. Manche Teams gehen von Platz eins auf Platz zehn - es geht hoch und runter. Wir waren sehr konstant dieses Jahr, daher ist alles möglich", meinte der Force India-Pilot. Lediglich die KERS-Autos könnten Force India wie in Spa die Suppe versalzen. "Monza ist eine richtige KERS-Strecke. Das könnte vielleicht etwas ändern, aber letztendlich sollten wir schon gut dabei sein", hofft Sutil.

Zack in die Wand

Natürlich wurde auch dem Force India-Piloten am Donnerstag die eine oder andere Frage zu "Crashgate" gestellt. Sutil befand sich in Singapur direkt hinter Nelson Piquet als dieser plötzlich in die Mauer krachte. "Piquet war direkt vor mir und der Unfall sah schon spektakulär aus - aber wie ein normaler Fahrfehler. Wenn er das so gut hingekriegt hat, dann ist das echt unglaublich. Ich habe lange Zeit hinter ihm gepusht und bin nah an ihm dran gewesen. Ausgang der Kurve ist er quer gekommen, dann ein Gegenlenker und zack war er in der Wand", erinnert sich der Deutsche.

Sutil fällt es schwer zu glauben, dass der Brasilianer den Unfall absichtlich verursacht hat, allerdings sei ein kontrollierter Dreher theoretisch möglich. "Das ist ganz einfach, besonders aus diesen Zweiten-Gang-Kurven. Da gibt man ein bisschen zuviel Gas und schon ist das Auto quer. Man kann zwar nicht kontrollieren wie man einschlägt, aber an dieser Stelle war es bis zur Mauer nicht mehr viel", erklärte der Force India-Pilot. Sollten sich tatsächlich die Betrugsvorwürfe als wahr herausstellen, dann wäre Sutil mehr als geschockt.

Schließlich habe Piquet mit dem Unfall auch sein Leben gefährdet. "Die Kurve fährt man im zweiten oder dritten Gang. Da hat man schon um die 160 km/h drauf. An dieser Stelle mit einem Auto extra einen Unfall zu bauen, ist nicht ungefährlich. Da kann immer was schief gehen, nicht nur für ihn sondern auch für die anderen. Ich bin Piquet damals gerade noch so ausgewichen. Sollte an der Sache etwas dran sein, dann wäre das absolut traurig für den Sport", sagte Sutil.