Dank der Causa Renault gab es am Donnerstag bei jedem Fahrer das gleiche Thema zu besprechen. Hat Nelson Piquet Jr. im Vorjahr in Singapur absichtlich das Auto in der Mauer geparkt oder nicht? Nico Rosberg wollte sich dazu eigentlich nicht wirklich äußern, sondern meinte, es wäre Sache der FIA, das aufzuklären. Er betonte zunächst nur, dass er so etwas nie täte, wenn ihn das Team darum bitte. Nach einigen weiteren Fragen, ließ sich der Williams-Pilot dann doch zu etwas mehr hinreißen und auch wenn er Renault gar nichts unterstellen wollte, fand er die ganze Sache doch etwas eigenartig.

"Es war ein ziemlicher Zufall, dass alles zusammengepasst hat. Alonso geht früher an die Box, das Safety Car kommt eine Runden nachher raus, es war also ein ziemlicher Zufall. Es gab nach dem Rennen ein Gerücht, das man im Paddock hörte", erklärte Rosberg. Dennoch musste er betonen, dass er nicht glaube, Renault habe den Unfall wirklich absichtlich herbeigeführt. "Wenn es Absicht war, wäre es schockierend. Auf negative Art wäre das ziemlich beeindruckend." Rosberg konnte aber bestätigen, dass ein absichtlicher Unfall recht einfach zu fabrizieren sei, Michael Schumacher hätte das in Monaco auch gemacht. "Wenn er gewollt hätte, hätte er die Ecke des Autos abfahren können, aber er wollte das Auto damals nicht kaputtmachen."

Sollte Renault bestraft werden und Alonso den Sieg aberkannt bekommen, wäre plötzlich Rosberg Grand-Prix-Sieger. Mit dem Gedanken konnte er sich durchaus anfreunden. "Ich würde nicht nein dazu sagen, GP-Sieger zu sein. Aber man sollte das nicht erwarten, denn man sollte immer erst glauben, dass es Zufall war und keine Absicht. Wir werden aber sehen", meinte er. So würde er den Sieg zwar annehmen, es sei aber nicht gut für den Sport. Andererseits musste Rosberg zugeben, dass das ganze Rennen ohne Piquets Unfall wohl anders verlaufen wäre. "Jede Position wäre anders gewesen." Dem knappen WM-Verlierer Felipe Massa sollte man das vielleicht nicht so sagen, er war in Singapur nur 13. geworden, während Lewis Hamilton Dritter war.