Spa war für Williams keine Offenbarung und auch wenn es in Monza ein eigenes Aerodynamik-Paket gibt, glaubte Nico Rosberg am Donnerstag nicht daran, dass sich im Vergleich zum Belgien Grand Prix etwas ändern wird. "Wir haben ein bisschen was Anderes und es müsste besser laufen. Dennoch kannst du keinen riesigen Schritt machen. Wenn du in Spa Schwierigkeiten hast, wird es auch hier nicht einfach. Du hast die zwei Ferrari, die zwei McLaren... es sind so viele Autos, die immer noch besser dastehen, wenn du gut dastehst. Deswegen wird es sehr schwierig", sagte der Deutsche.

Ein besonderes Problem könnten die KERS-Autos werden. Während Rosberg verriet, dass es dieses Jahr bei Williams mit KERS nichts mehr wird, musste er auch erklären, warum die Autos mit dem System zwar besser sein dürften, aber auf der Geraden nicht schneller sein müssen. "Mit KERS wirst du auf der Geraden nicht automatisch schneller, denn du packst mehr Abtrieb drauf. Es kommt drauf an, wie sie es zurechtlegen. Es kann sein, dass sie auf der Geraden genauso schnell sind, dafür aber mehr Abtrieb haben und in den Kurven schneller sind", meinte Rosberg, der Höchstgeschwindigkeiten von rund 340 km/h erwartete. Am besten eingestellt erwartete er McLaren, Ferrari (beide mit KERS) und Red Bull. Für Williams rechnete er eher mit einem Kampf um die Positionen sieben und acht.

Kerbs sie zu knechten

Was Rosberg in Monza besonders ärgert, sind die erhöhten Kerbs, die das aggressive Schneiden der Kurven verhindern sollen. Es habe Spaß gemacht, über die Kerbs zu springen, jetzt ginge das nicht mehr. "Die Aufhängung geht dabei zwar nicht kaputt, aber man springt in die Leitplanke rein", erklärte er. Durch diese Umstellung würden Autos bevorzugt, die früher Probleme mit den Kerbs hatten, klagte Rosberg - Ferrari dürfte das gerne hören. Der Deutsche blickte aber ohnehin lieber nach vorne. Nach Spa und Monza ginge es in Singapur weiter und die Strecke sollte dem Williams wieder richtig liegen. Über die noch weiter entfernte Zukunft wollte der mit McLaren oder Brawn GP in Verbindung gebracht Rosberg nichts sagen. "Es sieht gut aus, so wie schon in den vergangenen Wochen. Leider kann ich nichts interessantes Neues sagen."

Dafür durfte er seine WM-Prognose abgeben, bei der er fest davon ausging, dass Jenson Button gewinnen wird. "Es wird eng, aber er wird gewinnen, er muss gewinnen. Mit 16 Punkten Vorsprung muss er das machen. Er hat immer noch ein starkes Auto, manchmal sogar das schnellste, also muss er es schaffen." Dass Rubens Barrichello Button noch einholt, glaubte Rosberg ohnehin nicht, denn beide säßen im gleichen Auto und der Brite sollte normalerweise nicht weit hinter dem Brasilianer ins Ziel kommen, selbst wenn er besser drauf ist. "Mir würden eher die Red Bulls Sorgen machen, denn sie haben ein anderes Auto, wobei 19 Punkte viel sind", meinte Rosberg. Gleichzeitig betonte er, dass Button wird zulegen müssen, denn seine Ausbeute aus den vergangenen Rennen sei nicht genug gewesen, um Weltmeister zu werden.