Seit fünf Rennen läuft es bei Jenson Button nicht mehr rund. Das Hauptproblem: die Reifen. Der Brite hatte zuletzt immer wieder Schwierigkeiten die Reifen auf Temperatur zu bekommen. "Wir haben die Reifen nicht zum Arbeiten gebracht. Das hat die Aerodynamikentwicklung überlagert. Wenn die Reifen keinen Grip haben, spürst du Verbesserungen am Fahrzeug nicht", erklärte Button.

Der Groschen sei aber erst in Ungarn gefallen. "Wir haben das Auto und die Fahrwerksabstimmung immer mehr in eine Richtung entwickelt, die Reifen zu schonen. Die erste Saisonhälfte gab uns Recht. Erst in Ungarn ist der Groschen gefallen. Da lagen die Temperaturen in einem Bereich, mit dem wir eigentlich keine Probleme hätten haben sollen. Trotzdem waren wir langsam. Da haben wir begriffen, dass wir mit unserem Ziel die Reifen möglichst zu entlasten, einen Schritt zu weit gegangen sind. Unsere Versuche auf dem Fahrwerksprüfstand haben diese Theorie bestätigt", verriet der WM-Spitzenreiter.

KERS-Autos eine Seuche

Durch die Probleme ist allerdings sein Vorsprung in der WM auf 16 Punkte geschrumpft. Gegner Nummer eins ist laut Button Teamkollege Rubens Barrichello, gefolgt von Red Bull. "Die Red Bull waren in Spa nicht so stark, wie ich sie erwartet hatte. Und von den nächsten Strecken kommt ihnen nur Suzuka entgegen. In Monza müssen wir mehr auf Force India, McLaren und Ferrari aufpassen. KERS macht allein auf der Zielgeraden eine halbe Sekunde aus", erklärte der Brawn GP-Pilot.

Vor allem die KERS-Autos bringen das sonst ruhige Gemüt von Button zum Kochen. "Diese Autos sind die Seuche, weil du deine ganze Rennstrategie auf sie ausrichten musst und nicht auf unseren direkten Gegner Red Bull. Die drücken auf den Knopf, und weg sind sie", ärgerte sich der Brite im Interview mit auto, motor und sport.

Vor allem in Sachen Stategie sei es schwer eine Entscheidung zu treffen. "Nimmst du beim Start wenig Sprit mit, um vor ihnen zu stehen, läufst du Gefahr, dass sie dich vor der ersten Kurve überholen. Dann ist dein Rennen gelaufen, weil du ja früher an die Tankstelle musst als sie. Wenn du mit viel Benzin im Tank pokerst, stehst du bereits in der Startaufstellung hinter ihnen. Dann darf aber kein langsames Auto dazwischen fahren, damit du vom späteren Boxenstopp profitieren kannst", erklärte Button.