Eigentlich hatte Giancarlo Fisichellas Rolle als neuer Ersatz für Felipe Massa gleichzeitig auch die Vereinbarung beinhaltet, dass er 2010 bei Ferrari Ersatzfahrer wird. Trotzdem hat sich der Italiener nicht vom Fahrermarkt zurückgezogen und behauptet, auch 2010 in der Formel 1 Rennen fahren zu können. "Im Moment bin ich darauf konzentriert, Punkte zu holen, um Ferraris dritten Platz in der Konstrukteurs-WM zu verteidigen. Und dann, wenn Ferrari zustimmt, könnte ich 2010 mit einem anderen Team fahren", erklärte Fisichella der italienischen Zeitung La Stampa. Wie das vertraglich geregelt ist, wissen momentan wohl nur der Italiener und Ferrari. Sicher scheint nur zu sein, dass Fisichella bei seinen kommenden Einsätzen mit Massas Renningenieur Rob Smedley arbeiten wird, mit dem er bereits 2002 und 2003 bei Jordan gearbeitet hat.

Während sich der Italiener auf seinen Einsatz bei seinem Traumteam vorbereitet, zeigte sich Bernie Ecclestone enttäuscht, dass statt Fisichella bei Force India Tonio Liuzzi ins Auto gesetzt wird und kein Inder. Der Formel-1-Boss wünscht sich schon lange, dass das wirtschaftlich aufstrebende Indien sich mehr in seinem Sport engagiert und macht das bisherige Desinteresse vor allem daran aus, dass Force India bislang keine indischen Fahrer eingesetzt hat.

"Ich hatte gehofft, Vijay [Mallya] würde Karun [Chandhok] eine Chance geben", sagte Ecclestone der Hindustan Times. Karun Chandhok fährt momentan in der GP2 bei Ocean Technology und liegt auf dem 18. Gesamtrang, was den vorletzten Platz bedeutet. Aber auch wenn das nicht unbedingt die beste Bewerbung für einen Platz in der Formel 1 ist, machte Ecclestone Vijay Mallya ein paar Vorwürfe. "Ich bin etwas enttäuscht, dass er den Italiener reingesetzt hat. Ob er das aufgrund der Vertragslage machen muss, weiß ich nicht, aber ich hätte Karun gerne im Auto gesehen." Ecclestone hofft nämlich, dass ein Einsatz von Chandhok das Grand-Prix-Projekt für Indien 2011 um ein gutes Stück weiterbringt. "Wir müssen Karun schnell in ein Formel-1-Auto setzen. Und er hat das Talent und die Fähigkeit, es geht also nur darum, dass jemand es tut; und zwar jetzt."