Im Motorsport kann immer alles passieren, spätestens die vergangenen beiden Saisonen haben das mit ihren spannenden Finals gezeigt. Dementsprechend ist auch dieses Jahr dank vier Fahrern in realistischer Reichweite der Weltmeisterschaft noch alles möglich. Gerhard Berger glaubt beispielsweise fest daran, dass sein ehemaliger Schützling Sebastian Vettel noch Weltmeister werden kann. "Ja, es ist möglich. Sebastian hat das Potenzial als Fahrer, Red Bull hat das Potenzial als Team. Wenn es jetzt keine technischen Probleme mehr gibt, halte ich alles für möglich", sagte der Österreicher der Sport Bild.

In Monza erwartete Berger durchaus einen Vorteil für die Red Bulls, da das Gesamtpaket wohl besser dorthin passt als das von Brawn GP. Speziell beim Überfahren der hohen Randsteine rechnete der ehemalige Fahrer und Teamchef mit einem Vorteil für den österreichischen Rennstall. Bei WM-Leader Jenson Button hielt er es für notwendig, dass er die Reifenprobleme in den Griff bekommt. "Rubens Barrichello scheint im Moment besser mit dem Auto klarzukommen als Button, aber Vettel kann beide noch einholen. Übrigens genauso wie sein Teamkollege Mark Webber. Der fährt auch noch um die WM", erklärte Berger.

Am meisten beeindruckt ist und bleibt der Tiroler aber von Vettel und das meinte er auf alle Piloten bezogen, mit denen er je als Motorsport-Manager zu tun hatte. "Mit großem Abstand. Seine Klarheit schon in jungen Jahren, seine Unbeschwertheit, seine Art sich auszudrücken, sein Riesentalent, einfach alles." Aufgrund seiner lockeren Art erinnere er ihn ein wenig an sich selbst, doch Vettel sei viel konsequenter und disziplinierter als er selbst, gab Berger zu. Deswegen sei ihm alles zuzutrauen - der WM-Titel natürlich auch.