Ist es für Dich anders, in Deiner Heimat zu fahren?
Jarno Trulli: Für mich ist der Italien GP etwas ganz Besonderes und ich freue mich immer auf dieses Wochenende. Es ist toll, vor meinen Fans zu fahren und ich erhalte in Monza immer viel Unterstützung. In der Vergangenheit hatten wir zwei Grand Prix in Italien plus Testfahrten, aber an diesem Wochenende ist es das einzige Mal, dass wir in diesem Jahr in meiner Heimat fahren. Ich wohne nur wenige Stunden entfernt in St. Moritz, für mich ist es also wirklich ein Heimrennen.

Was ist das Besondere an Monza?
Jarno Trulli: Es ist in Italien und die Italiener machen es zu etwas Besonderem! Monza ist einfach ganz anders als andere Strecken, es gibt die langen Geraden, hohe Geschwindigkeiten, wenig Abtrieb, harte Bremszonen und die Schikanen. Die Strecke ist nicht sehr technisch, aber sie ist in der Formel 1 einzigartig. Auch die italienischen Fans machen Monza zu etwas Besonderem, da sie sehr motorsportbegeistert sind - egal ob Formel 1 oder andere Rennserien. Der Italien GP ist ein wichtiges Event für alle Italiener und Monza ist die Heimat des italienischen Motorsports.

Motivieren Dich Deine Fans?
Jarno Trulli: Es ist unmöglich, noch mehr motiviert zu sein oder noch mehr zu pushen, als ich das tue! Als Fahrer bemerkt man es, wenn man mehr Unterstützung erhält, und man genießt es, aber man kann sowieso nicht noch mehr geben. Wenn ich nicht bei allen Grand Prix 100% geben würde, wäre es nicht meine beste Leistung. In dieser Hinsicht ist Monza also wie jedes andere Rennen auch. Es wäre aber vielleicht einen Tick süßer, wenn ich hier ein gutes Ergebnis erzielen würde...

Jarno Trulli freut sich sehr auf sein Heimrennen., Foto: Sutton
Jarno Trulli freut sich sehr auf sein Heimrennen., Foto: Sutton

Wie war das Regenrennen im letzten Jahr?
Jarno Trulli: Monza ist eine jener Strecken, auf der man sich definitiv schönes Wetter wünscht. Nässe ist hier nicht das Beste, besonders auf den langen Geraden, wenn die Sichtweite gleich null ist. Momentan sieht die Vorhersage viel besser aus als im letzten Jahr, was gut für alle ist.

Was ist der Schlüssel, um in Monza schnell zu sein?
Jarno Trulli: Das Wichtigste sind ein guter Topspeed, wegen der sehr langen Geraden, eine gute Bremsstabilität und ein gutes Verhalten auf den Kerbs in den Schikanen. Man kann in jeder Schikane rund ein Zehntel gutmachen, wenn man die Kerbs gut nimmt. Man muss ein Setup finden, mit dem man gut über die Kers fahren kann und am Ausgang gute Traktion besitzt. Die Ausgangsgeschwindigkeit in der Kurve ist genauso wichtig wie der Topspeed, wenn man aus der Kurve langsam herauskommt, nimmt man diesen Nachteil die gesamte Gerade mit.

Welche Erinnerungen hast Du an Monza?
Jarno Trulli: Ich erinnere mich an meinen ersten Besuch in Monza 1997, als ich das erste Mal in der Formel 1 hier gefahren bin. Es lief ganz gut und ich kam in die Top10. Ich war in Monza mehrmals gut. Ich wurde 2002 Vierter und stellte damit das beste Resultat meines Teams in dieser Saison ein. 2005 war ich Fünfter. Aber ich hatte auch schon viel Pech hier. Dreimal in vier Jahren startete ich aus den Top6 und war in guter Form, aber ich musste jedes Mal in der ersten Runde aufgeben. Zweimal weil ich von hinten getroffen wurde und einmal wegen eines technischen Problems. In diesem Jahr möchte ich noch ein paar mehr positive Erinnerungen sammeln!

Gibt es etwas, auf das Du Dich besonders freust?
Jarno Trulli: Abgesehen vom Rennen vor meinen Heim-Fans freue ich mich definitiv auf das Essen. Ich bin Italiener, also gibt es für mich nur eine Art Lebensmittel! Es gibt so viele tolle Restaurants rund um Monza, auch mein Hotel hat ein sehr gutes Restaurant. Deshalb ist der Italien GP aus dieser Sichtweise mein Lieblingsrennen.

Erwartest Du ein gutes Wochenende?
Jarno Trulli: Ich hoffe, dass wir konkurrenzfähig sein werden. Es ist in diesem Jahr sehr schwierig, Vorhersagen zu treffen, weil unsere Performance sich von Rennen zu Rennen verändert. Wir waren in Spa stark, wo die Strecke eine ähnliche Charakteristik hat wie in Monza. Die Verbesserungen im Qualifying ermutigen mich. Aber ich möchte keine Vorhersagen wagen. Ich werde wie immer mein Bestes geben und hoffe, dass wir an der Spitze mitkämpfen können.