Anscheinend drehen sich die Untersuchungen der FIA gegen Renault um mehr als nur um das Rennen in Singapur im vorigen Jahr. Wie der Independent berichtet, soll eine namentlich nicht genannte Quelle innerhalb des Weltverbandes gemeint haben, dass auch "andere Dinge abgesehen von Singapur unter die Lupe genommen werden." Worum es sich dabei handelt, wurde nicht erklärt. In der Causa Singapur untersucht die FIA den Verdacht, dass Nelson Piquet Jr. beim Grand Prix im Vorjahr die Anweisung erhalten haben soll, absichtlich einen Unfall zu haben, um Fernando Alonso durch die folgende Safety Car Phase eine Möglichkeit zum Sieg zu geben - am Ende gewann der Spanier.

Bereits in Spa soll die FIA erste Befragungen durchgeführt haben, unter anderem mit Ingenieurs-Chef Pat Symonds und Alonso. Dazu sollen noch weitere leitende Renault-Mitarbeiter zu Gesprächen gebeten worden sein. Laut Daily Express wurde Teamchef Flavio Briatore in Belgien von einem Anwalt vernommen, wobei das Blatt meldete, dass alle Mitarbeiter die Anschuldigungen strikt zurückgewiesen haben. Neben den Befragungen wurden auch Daten- und Funk-Aufzeichnungen zur genaueren Untersuchung eingezogen.

Ein ehemaliger Renault-Mitarbeiter betonte seinerseits, dass er nichts von irgendwelchen Crash-Anweisungen wusste oder sich vorstellen könnte, dass so etwas hätte passieren können. Denis Chevrier, bis zum vergangenen Winter Motorenchef bei Renault, erklärte: "Ich persönlich wusste nichts von einer derartigen Strategie beim Grand Prix von Singapur 2008, aber ich kann Ihnen versichern, sollte das stimmen, wäre das im krassen Gegensatz zur Einstellung von Renault."