Nachdem Luca Badoer beim Belgien-GP erneut als Letzter über die Ziellinie fuhr, ist seine Zeit bei Ferrari wohl abgelaufen. "Ferrari hat mich ausgewählt. Sie wussten, dass ich Zeit brauche und haben sie mir auch gegeben. Nach zwei Rennen ist diese Zeit nun abgelaufen", weiß auch Badoer. Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali hielt sich in Sachen Monza noch bedeckt.

"Ferrari möchte in einem Rennen nicht Letzter sein. Das ist klar. Wir müssen jetzt alles auf den Tisch legen und sobald wir eine Entscheidung getroffen haben, werden wir Sie informieren. Wir wollen als Team, Fahrer und Marke stark sein", betonte Domenicali. Eine Entscheidung will man in den kommenden drei Tagen fällen. "Wir werden alles durchdenken und den medizinischen Check von Felipe [Massa] in den USA morgen abwarten. Dann werden wir verschiedene Varianten auf den Tisch legen und eine Entscheidung treffen", verriet Domenicali.

Der Unmut der Fans wächst, Foto: Sutton
Der Unmut der Fans wächst, Foto: Sutton

Die italienischen Medien würden nur allzu gern einen anderen Piloten im Ferrari-Cockpit sehen. Bereits nach dem Grand Prix in Valencia prügelten die Medien auf Badoer ein. Dennoch hofft der Italiener, dass Ferrari ihn bei seinem Heimrennen starten lässt. "Jetzt kommt meine Heimstrecke, wo ich die meiste Zeit meines Lebens mit Ferrari und anderen Autos verbracht habe. Ich bin sicher, dass ich dort ein gutes Resultat, wenn nicht sogar Punkte holen kann. Wir werden sehen, was passiert", meinte der Italiener. Der Ferrari-Pilot befürchtet nicht, dass die italienischen Medien Ferrari unter Druck setzen könnten, ihn auszuwechseln.

"Es liegt nur der Druck auf uns gute Ergebnisse zu holen. Heute haben wir das Rennen gewonnen, das ist gut für Ferrari und die Motivation im Team. Der Rest geschah in Folge des Unfalls von Felipe [Massa]. Das war keine einfache Situation für Ferrari, aber es ist wie es ist. Wichtig für heute ist, dass wir das Rennen gewonnen haben", erklärte Badoer. Und auch Domenicali meinte: "Luca kann heute mit uns jubeln. Er ist Teil des Teams und verdient den Sieg wie wir."