Im Vorjahr hatten die Meisten noch darüber gescherzt, dass Nelson Piquet Jrs. Unfall beim Rennen in Singapur genau zur perfekten Zeit für seinen Teamkollegen Fernando Alonso kam, der von der darauffolgenden Safety Car Phase profitierte und das Rennen gewann. Wirkliche Absicht traute sich damals niemand zu unterstellen - auch wenn einige es laut vermuteten -, aber anscheinend gibt es nun Indizien, dass Piquet tatsächlich absichtlich in der Mauer gelandet ist, denn die FIA will die Vorgänge während des Rennens untersuchen.

Piquet hatte damals betont, dass der Unfall sein Fehler gewesen war. "Wir haben extreme Strategien ausprobiert, Fernando war recht kurz [betankt] und ich recht lang, weil wir auf ein Safety Car hofften. Hätte ich keinen Unfall gehabt, wäre mir ein Safety Car etwas später sehr recht gekommen, denn ich war sehr zufrieden. Wir kratzen immer an den Mauern entlang und sobald man die Mauer etwas zu viel berührt und die Kontrolle verliert, dann ist es das", hatte der Brasilianer erklärt. Nun soll es aber neue Beweise geben, die darauf hindeuten, dass nicht alles mit rechten Dingen zuging und die FIA sah sich zum Handeln genötigt.

Ob Piquet selbst etwas erzählt hat, wollte niemand verraten, aber der Brasilianer hatte mit Kritik am Team nicht gespart, nachdem er nach dem Rennen in Ungarn von Renault entlassen worden war. Die FIA will auch nicht auf die weiteren Details der Untersuchung eingehen, gibt aber zu, dass eine Untersuchung wegen eines vergangenen Rennens läuft. Sollte sich herausstellen, dass wirklich Absicht hinter Piquets Unfall steckte, könnte die Sache vor dem World Motor Sport Council landen.