Angesichts der Startaufstellung für den Belgien Grand Prix konnten alle nur mehr staunen und ein wenig ungläubig den Kopf schütteln. Auch Timo Glock, der sich darüber freute, dass sein Toyota-Team im Qualifying endlich wieder vorne mitmischte, verstand die Welt kaum mehr. "So etwas habe ich noch nie erlebt. Das ist Wahnsinn. Wenn vorher jemand gesagt hätte, Force India steht auf Pole, hätte es geheißen, der ist wahnsinnig. Am Freitag war klar, dass sie gut aussehen, aber damit hätte ich nie gerechnet", meinte der Deutsche. Für Glock ist die F1-Welt in diesem Jahr aber ohnehin kaum verständlich.

Denn er wusste auch nicht, warum Toyota plötzlich im Qualifying wieder schnell ist. Die ständigen Verschiebungen in der Hierarchie ließen ihn nur mehr mit dem Kopf schütteln. "Wenn du das so ansiehst, in Valencia waren Fisichella und Jarno in Q1 raus, hier sind sie auf eins und zwei. Ich habe keine Ahnung, wie ich das erklären soll. Es gibt keine Möglichkeit, das zu erklären, ich habe auch keinen Plan. Ich weiß nicht, ob andere hier mehr Probleme hatten, aber normalerweise sollten uns niedrige Temperaturen weniger entgegenkommen und BMW auch", erklärte er.

Im Sinne des Teams

Ungeachtet dieser Unerklärbarkeiten hat Toyota in Spa wieder einmal die Chance auf den ersten Sieg in der Formel 1. Die ist für Jarno Trulli allerdings größer, wobei sich Glock ganz als Teamplayer zeigte, was das betraf. "Im Moment muss man im Sinne des Teams denken. Klar wäre ich froh, wenn ich das Rennen gewinnen könnte oder in der Position dafür wäre. Jarno ist aber in der besseren Ausgangsposition und wenn er das schafft, dann freue ich mich genauso." Wie Glock verriet, war Trulli auch nicht notwendigerweise mit viel weniger Benzin unterwegs. Der Italiener sei in Q3 einfach immer sehr gut und bei ihm selbst nicht viel mehr drin gewesen, auch wenn Sebastian Vettel vor ihm einen Fehler hatte, meinte Glock. "Ich bin aber zufrieden. Wenn ich so viele Plätze gutmache wie in den letzten Rennen, dann wird das schon passen."

Ein wenig traurig war Glock allerdings, weil Spa nicht mehr die Herausforderung ist, wie sie es früher einmal war. Eau Rouge oder Blanchimont gehen mittlerweile voll. "Gerade habe ich im Paddock Club ein Rennen von vor ein paar Jahren gesehen, da haben sie es in Eau Rouge viel schwerer gehabt. Dennoch ist es immer noch ein Highlight, wenn man da durchfährt." Dass die Kurve voll geht, ist laut Glock auch ein Zeichen der schnellen Entwicklung in der Formel 1, denn zu Anfang des Jahres wäre er sich noch nicht sicher gewesen, dass es dort mit vollem Tempo durchgehen kann.