Im freien Training in Spa lagen von Position 1 bis 18 alle Fahrer innerhalb einer Sekunde - und das auf der mit sieben Kilometern längsten Strecke des Rennkalenders. An der Spitze trennten Lewis Hamilton und Timo Glock nur ein Wimpernschlag von 0,016 Sekunden. Kimi Räikkönen war auf Position drei nur 0,084 Sekunden hinter dem Silberpfeilpiloten. "Dieses Jahr liegt das Feld sehr eng beieinander. Die Teams kommen zu jedem Rennen, ohne wirklich zu wissen, wo sie stehen", meinte Simon Roberts.

Während seine Force India-Jungs Giancarlo Fisichella und Adrian Sutil auf die Plätze 6 und 13 fuhren, landeten die Brawn GP-Piloten Jenson Button und Rubens Barrichello abgeschlagen auf den Plätzen 17 und 18. Ein Beweis dafür wie sehr die Performance der Teams auf den unterschiedlichen Strecken variiert. So fand man Nico Rosberg nicht wie in gewohnter Manier in dieser Saison im freien Training ganz vorne, sondern nur auf Platz 19. Für Teamkollege Kazuki Nakajima sprang ebenfalls nur ein 17. Rang heraus.

"Wir waren in dieser Saison bisher sehr konstant, zumindest konstanter als in den vergangenen Jahren. Heute hatten wir einen kleinen Rückschlag und wir müssen hart arbeiten, um morgen konkurrenzfähiger zu sein", erklärte Adam Parr. Woran es im freien Training genau gehapert hat, konnte der Williams-Geschäftsführer nicht beantworten. Red Bull konnte sich bisher nicht über mangelhafte Konstanz beklagen - mit Ausnahme von Valencia. Beim Europa-GP musste man mit dem Motorschaden von Sebastian Vettel einen herben Rückschlag hinnehmen.

"Er [Sebastian Vettel] hat jetzt zwei neue und zwei gebrauchte Motoren. Strategisch werden wir die neuen Motoren hier und in Monza einsetzen. Die gebrauchten Motoren werden wir auf die Trainings aufteilen. Wenn wir im Training auf Qualität statt auf Quantität setzen, dann sollte uns eine Strafe erspart bleiben", bleibt Teamchef Christian Horner optimistisch. In der Zwischenzeit wird mit Renault intensiv daran gearbeitet, die Haltbarkeit der Motoren zu verbessern.

"Renault hat eine Kilometervorgabe an die wir uns halten. Sollten sie zuversichtlich sein, dass man über diese Anzahl hinausgehen kann, dann werden wir das vielleicht auch machen. Im Moment arbeiten sie mit uns gemeinsam daran und versuchen uns auf die beste Art zu unterstützen", erklärte Horner. Ob man 2010 wieder auf die Franzosen setzen oder nicht doch auf deutsches Handwerk umsteigen wird, ließ Horner offen. "Wir werden nächstes Jahr ganz sicher mit einem V8-Motor fahren. Soviel kann ich schon einmal verraten. Bisher gibt es noch keine Entscheidung, aber der Tag nähert sich, an dem wir eine Vereinbarung treffen werden", verriet der Red Bull-Teamchef.