Ein reiner Blick auf die Zeitenliste ließ Toyota am Freitag in Spa Mut schöpfen. Die Autos lagen gut in den Top Ten und waren damit schon vor dem Rennen auf einem guten Niveau. Timo Glock musste aber gleich betonen, dass dies nur eine Momentaufnahme war. "Schauen wir, wie es morgen aussieht. Das Auto fühlt sich nicht schlecht an, aber man weiß nicht, was die Anderen machen, deswegen schauen wir einmal, wie es morgen wird", meinte der Deutsche. Ein paar Bereiche wollte er aber noch verbessern, bevor es ins Qualifying geht. Besonders die aerodynamische Balance war ihm noch nicht gut genug.

So waren die Toyotas vor allem in Sektor zwei schnell, weil auf viel Abtrieb gesetzt wurde, in den eher Top Speed lastigen Sektoren eins und drei waren die Autos dafür zurück. "Wir müssen vielleicht einen besseren Kompromiss finden, damit wir gleichmäßig aussortiert sind", sagte Glock. Einfach den Abtrieb zu reduzieren, sei aber nicht der Weg, denn da kann die Stabilität plötzlich weg sein. Trotzdem war ihm klar, dass im Qualifying die Top Ten das Ziel sind, das wäre dann auch die passende Ausgangsposition für das Rennen. Einen Vergleich zum Wochenende in Valencia wollte er nicht anstellen. "Das war ein ganz anderer Streckencharakter. Alle Teams haben eine komplett andere Herangehensweise."

Viel leisten

Jarno Trulli hatte sich zu den trockenen Zeiten des Freitags vor allem auf das Rennen, also Setup und Reifen, konzentriert. Er wusste zwar, dass er noch etwas aus dem Auto herauskitzeln muss, war generell aber zufrieden. Auch er sprach davon, dass beim Kompromiss zwischen Abtrieb und Top Speed die Lösung noch nicht gefunden wurde. Einen Grund für die Aufs und Abs in der Leistung hat Toyota noch nicht gefunden, Trulli war aber sicher, dass man alles hat, was man in Spa braucht. "Man braucht ein gutes Auto. Mehr oder weniger haben wir das dieses Jahr. Wenn wir so weitermachen wie heute, dann können wir hier viel leisten."

Ein wenig anders hätte der Freitag für Chefingenieur Dieter Gass verlaufen können. Denn da der Rest des Wochenendes trocken sein soll, war der verregnete Morgen für ihn kaum zu gebrauchen. Am Nachmittag gab es für ihn zumindest eine sehr positive Erkenntnis, als das Team an den Reifen arbeitete. "Wir hatten mit Aufwärm-Problemen gerechnet, aber das scheint nicht der Fall zu sein. Wir sind generell recht zufrieden mit dem, was wir bislang gesehen haben, also blicken wir optimistisch auf den Rest des Wochenendes", erklärte Gass.