Dutzende Teams standen Schlange für einen der heiß begehrten freien Plätze in der Formel 1 2010. Campos Grand Prix ist eines von drei Teams, das den Sprung in die Königsklasse geschafft hat. Doch nachdem die geplante Budgetobergrenze von 40 Millionen Dollar wieder verworfen wurde, ist man bei Campos in Sachen F1-Einstieg ins Grübeln gekommen.

Management-Direktor Daniele Audetto bestätigte, dass die Investoren des Teams sich aufgrund des korrigierten Reglements wieder zurückziehen wollten. "Unsere Investoren sind überhaupt nicht glücklich. Nachdem wie die Dinge gelaufen sind, kann man ihnen das nicht verübeln", erklärte Audetto gegenüber Autosport. Mit der Budgetobergrenze gingen auch viele Vorteile wie eine unlimitierte Anzahl an Motoren pro Saison, unlimitierte Testkilometer sowie aerodynamische Hilfsmittel verloren.

Sponsoren verärgert

"All diese Dinge sind verschwunden. Das Einzige, das nicht verschwunden ist, ist das Budget, das wir haben. Wir können nicht mehr gewährleisten, dass wir auf dem Level der anderen Teams sind. Mit 40 Millionen Dollar und 120 bis 130 Mitarbeiter wird es sehr schwierig", meinte Audetto. Umso schwieriger sei es für ihn und Adrian Campos gewesen, die Investoren davon zu überzeugen, sich nicht von dem Projekt zurück zu ziehen. Dennoch ist Audetto überzeugt, dass Campos Grand Prix in der Formel 1 erfolgreich sein kann.

Im Januar soll der Wagen erstmals auf die Strecke gehen. Die Suche nach Sponsoren und Fahrern soll in den kommenden Wochen weiter intensiviert werden. "Im September werden wir uns mit potenziellen Sponsoren zusammensetzen und dann auch Deals mit Piloten abschließen, denn Sponsoren und Piloten sind oft miteinander verbunden", sagte Audetto. Als mögliche Kandidaten für ein Cockpit werden GP2-Pilot Vitaly Petrov, Ferrari-Testpilot Marc Gene und McLaren-Testfahrer Pedro de la Rosa gehandelt.