Nico Hülkenberg (laut Willi Weber die logische Lösung), Marc Gene, Nelson Piquet Jr., Giancarlo Fisichella... die Liste der potentiellen Nachfolger von Luca Badoer als Felipe-Massa-Ersatz, sollte er auch in Spa nicht überzeugen können, ist lang. Auch Sebastien Bourdais wurde bereits genannt, jetzt hat sich der bei Toro Rosso entlassene Franzose selbst ins Gespräch gebracht. "Es liegt an Ferrari", meinte er gegenüber der Radiostation TMC. Er war wie viele der Meinung, dass sich der Rennstall umschauen wird, sollte Badoer wirklich weiter Probleme haben. "Leider gibt es viele Anwärter", meinte er. Immerhin ist Bourdais' Manager Nicolas Todt, der Sohn von Jean Todt, womit eine gewisse Ferrari-Nähe da wäre. Bourdais gab aber zu, dass er auf der Kandidaten-Liste nicht ganz oben steht.

Nur mit einem Auto, wie Niki Lauda das vorgeschlagen hat, wird Ferrari wohl nicht antreten, aber unter den aktiven Fahrern herrscht ganz klar die Meinung vor, dass Badoer zulegen muss. "Wenn ich zwei oder drei Sekunden pro Runde verlöre, würde ich zu Hause bleiben", meinte Robert Kubica laut der spanischen Zeitung AS. Adrian Sutil äußerte im Focus Sicherheitsbedenken. "Wenn Badoer in Spa so langsam ist wie hier, dann ist das ein Sicherheitsproblem." Nico Rosberg war sogar ein wenig entsetzt, wie langsam Badoer unterwegs gewesen war. "Zweieinhalb Sekunden, das ist unmöglich. Ich war bei meinem allerersten Mal in einem Formel-1-Auto so weit hinter Montoya, und da war ich 17."

Etwas gelassener sieht David Coulthard die ganze Sache. Nach seiner Ansicht ist es egal, wer den zweiten Ferrari steuert, bis Felipe Massa wieder fahren kann. "Sie blicken bereits auf 2010, also geht es den Rest der Saison fast nur ums Testen. Wer wäre da besser bei der Arbeit mit den Ingenieuren als der reguläre Testfahrer?", fragte der Schotte in seiner Kolumne beim Daily Telegraph.