Wie haben die Temperaturen in Valencia die Leistung des FW31 beeinflusst?
Rod Nelson: Auch wenn es sich in Valencia heiß angefühlt hat, waren die Temperaturen eigentlich nicht so hoch; es hat sich wegen der hohen Luftfeuchtigkeit einfach nur sehr heiß angefühlt. Zum Vergleich, die Lufttemperaturen beim Bahrain Grand Prix erreichten 39 Grad, mit nur zehn Prozent Luftfeuchtigkeit, während es in Valencia nur 31 Grad waren, die Luftfeuchtigkeit aber 60 Prozent betrug.

Gab es an einem der Autos Reifenabnutzungsprobleme?
Rod Nelson: Wir hatten keine besonderen Reifenabnutzungsprobleme, nein. Wir hatten am linken Vorderreifen etwas Graining, aber das hatte keinen großen Einfluss auf die Leistung.

Wie sehr haben sich die Streckenbedingungen über das Wochenende verändert?
Rod Nelson: Auch wenn die Strecke nicht zu staubig war, so war sie zu Beginn des Freitagstrainings doch sehr grün, weil kein Gummi drauf war. Wir fuhren die weichsten Bridgestone-Reifen, wodurch viel Gummi aufgebracht wurde und das hat dem Grip sicher geholfen. Durchschnittlich hat das die Rundenzeiten um ungefähr eine Sekunde pro Session verbessert.

Was hat das technische Problem an Kazukis Auto im Qualifying verursacht und wo wäre er ohne gelandet?
Rod Nelson: Wir hatten an Kazukis Auto im zweiten Run des Qualifyings ein Problem mit der Gaskontrolle. Wir haben ein Sicherheitssystem, das den Motor abschaltet, wenn es bemerkt, dass das Gas nicht den Eingaben des Fahrers folgt. Das schaltete sich ein und hat Kazuki auf der Strecke gestoppt. Nico und Kazuki lagen bis dahin das ganze Wochenende nah beisammen, also hätte er es sicher in die Top Ten geschafft. Es ist aber sehr schwierig, da genau zu sein, wenn das Feld so eng beisammen liegt, aber ich schätze, er hätte sich zwischen Platz sechs und neun qualifiziert.

Wie haben die Autos beim Start gegen die KERS-Boliden von McLaren und Ferrari abgeschnitten?
Rod Belson: KERS war beim Start aus zwei Gründen kein Problem. Erstens wird Kurve eins beim Start des Rennens nicht immer mit Vollgas genommen (vor allem wenn man auf der schmutzigen linken Seite der Strecke ist, wo Räikkönen war), also können die KERS-Autos die zusätzlichen 80 PS ohnehin nicht nutzen. Zweitens ist es dann ein sehr kurzer Weg bis zum ersten harten Bremspunkt bei Kurve zwei.

Nico kam weniger als eine Sekunde hinter Heikki Kovalainen ins Ziel. War der vierte Platz jemals wirklich in Reichweite?
Rod Nelson: Wir wollten, dass Nico vor Räikkönen ankommt und das war möglich. Im frühen Teil von Nicos zweitem Stint haben wir aber unerwarteter Weise für rund zehn Runden Leistung verloren und das führte dazu, dass wir nicht nur hinter Räikkönen sondern auch hinter Kovalainen ankamen.

Was hat Kazukis Plattfuß in Runde 39 hervorgerufen und warum konnte er das Rennen nicht beenden?
Rod Nelson: Als wir das Profil des linken Hinterreifens zu sehen bekamen, sahen wir einen großen Schnitt, von dem wir glauben, dass er den Reifenschaden verursacht hat. Grosjean hatte an einem seiner Reifen anscheinend den gleichen Schaden. Es ist wahrscheinlich, dass der Schaden von etwas auf der Strecke verursacht wurde, einem Kerb zum Beispiel. Wir haben in der Telemetrie gesehen, dass durch Kazukis Fahrt mit dem beschädigten Reifen zurück zur Box möglicherweise ein Schaden am Getriebe entstanden war. Da wir keinen potentiell gefährlichen Ausfall auf der Strecke haben wollten, entschieden wir, das Auto abzustellen.

Schauen wir nach vorne, wie wird der FW31 in Spa kommendes Wochenende abschneiden?
Rod Nelson: Wir haben in den vergangenen Rennen gesehen, dass der FW31 auf den meisten Strecken recht stark ist. Wir bringen in Spa auch neue Aero-Teile, die uns dabei helfen sollten, unsere relative Leistungsfähigkeit zu halten, wir sind also optimistisch.