BMW Sauber brachte eine neue Motorabdeckung nach Valencia., Foto: P. Filisetti
BMW Sauber brachte eine neue Motorabdeckung nach Valencia., Foto: P. Filisetti

Trotz der Sommerpause und der vorübergehenden Fabrikschließungen brachten die Formel-1-Teams jede Menge Neuerungen zum Großen Preis von Europa in Valencia mit. Während viele Teams schlicht neue Aerodynamikpakete entwickelten, ging McLaren noch einen Schritt weiter und setzte ein Auto mit einem kürzeren Radstand ein - im Rennen fuhren Lewis Hamilton und Heikki Kovalainen sogar mit zwei unterschiedlichen Radstandvarianten. Auch BMW überarbeitete den F1.09 und brachte eine neue Motorabdeckung und überarbeitete Seitenkästen mit.

BMW Sauber: Bodywork-Weiterentwicklung

Wie angekündigt setzt BMW die Weiterentwicklung des F1.09 fort, obwohl sich der Hersteller am Saisonende aus der Formel 1 zurückziehen wird. In Valencia brachte man zwei leichtere Chassis sowie ein komplett neues Aerodynamikpaket an die Strecke. Das Besondere an diesem Paket ist, dass es eine komplett neue Motorabdeckung inklusive eines Haifischflosse enthielt, die das Profil bis zum Heckflügel erweiterte. Auch die Seitenkästen wurden schmaler.

Toyota erzeugt mehr Downforce am Frontflügel., Foto: P. Filisetti
Toyota erzeugt mehr Downforce am Frontflügel., Foto: P. Filisetti

Diese Änderungen sollen dem Auto zu einer besseren aerodynamischen Balance verhelfen und gleichzeitig durch die schmaleren Seitenkästen die Effizienz des Heckdiffusors steigern. Das Auto erhielt auch einen Heckflügel mit einem zentralen Doppelprofil, das bereits auf anderen High-Downforce-Strecken eingesetzt wurde.

Toyota: Frontflügel

Toyota setzte in Valencia einen überarbeiteten Frontflügel ein, der sich von den bisherigen Versionen durch einen Flap aus einem einzigen Stück unterscheidet. Dieser neue Flügel ist eine Mischung aus den Frontflügelendplatten, die das Team bis Ungarn einsetzte, sowie dem neuen einteiligen Flap. Die Veränderungen sollten etwas mehr Downforce generieren, was auf der Strecke in Valencia sehr nützlich ist, da sie nicht nur wegen des Hafens an Monte Carlo erinnert.

Brawn GP: Vertikale Finnen

Brawn GP zog nach: Als letztes Team integrierte es vertikale Finnen vor den Seitenkästen., Foto: P. Filisetti
Brawn GP zog nach: Als letztes Team integrierte es vertikale Finnen vor den Seitenkästen., Foto: P. Filisetti

Brawn GP setzte auf ein paar interessante Veränderungen am Bodywork des BGP 001. Genau genommen geht es um vertikale Finnen, die vor den Seitenkästen platziert wurden - so wie es einige andere Teams bereits machen. Bis Valencia war Brawn das einzige Team, das keine solchen Teile einsetzte. Die Elemente sollen den Luftfluss in Richtung des Hecks und besonders des Heckflügels besser lenken, um so die Effizienz zu steigern. Wir erinnern uns: Eines der großen Brawn-Probleme der vorangegangenen Rennen war das Aufheizen der Reifen, insbesonere der Hinterreifen. Eine bessere Effizeinz des Heckflügels könnte diesbezüglich helfen.

Renault: Frontflügel-Entwicklung

Renault und BMW setzen auf vertikale Finnen auf dem Frontflügel., Foto: P. Filisetti
Renault und BMW setzen auf vertikale Finnen auf dem Frontflügel., Foto: P. Filisetti

Auch Renault modifizierte den R29 in Valencia. Im Freien Training am Samstagvormittag setzte das Team eine überarbeitete Version seines Frontflügels ein. Die Endplatten und das Flügelprofil blieben unberührt, aber das Team platzierte einen interessanten "Zaun", also eine vertikale Mittelplatte, in der Mitte jedes Flügelabschnitts. Dieses Element ähnelt den Finnen am BMW-Frontflügel, ist aber doch anders, da Renault damit nicht das Hydrauliksystem versteckt, mit dem der Flügel verstellt wird. Das Ziel dieser Elemente ist es, den Luftfluss zu spalten und zur Mitte zu lenken, wo er unter dem Auto entlang zum Diffusor fließt. Gleichzeitig wird auf der Außenseite die Effizienz des Flaps erhöht und dadurch mehr Downforce generiert.