Spa ist schön, schnell, hat Tradition und wird von Fans wie Fahrern geliebt. Dementsprechend freuen sich alle auf das Wochenende in den Ardennen, auch Robert Kubica und Nick Heidfeld. "Der Kurs ist sehr lang und hat viele anspruchsvolle und schnelle Kurven. Es ist ziemlich schwierig und sehr wichtig, die richtige Fahrzeugbalance zu finden. Das Wetter ist immer schwer vorhersagbar und oft unbeständig. Es kann auf einigen Streckenabschnitten trocken sein und gleichzeitig anderswo heftig regnen. In Spa zu fahren, ist eine Herausforderung, es ist immer spannend, dort anzutreten", meint etwa Kubica.

Heidfeld sieht es ähnlich und nennt den Kurs sogar "sensationell". Im vorigen Jahr bewies der Deutsche dort mit der richtigen Reifenwahl zur rechten Zeit - er wechselte rechtzeitig auf Regenreifen - ein goldenes Händchen und kam so auf Platz zwei. "Wetterumschwünge machen diesen Grand Prix auch irgendwie aus. Selbst Hitze im ganzen übrigen Europa heißt nicht, dass es in Spa nicht doch einen Wolkenbruch geben kann. Obendrein ist Spa nur eine gute Fahrstunde von Mönchengladbach entfernt, weshalb mir dieses Rennen immer einen kurzen Besuch in der alten Heimat ermöglicht", erklärt er.

Theissen: Motorleistung und Standfestigkeit

Auch bei den Teamverantwortlichen sorgt Spa für ein Lächeln im Gesicht. BMW Motorsport Direktor Mario Theissen betont, dass er sehr gerne in den Ort Spa und an die Strecke kommt. "Spa ist eine phantastische Naturrennstrecke, eingebettet in die wunderschöne und raue Ardennen-Landschaft. Seit der Anpassung der Eau-Rouge-Kurve wird diese bei Trockenheit voll gefahren, dadurch ergibt sich die längste Volllastpassage der Saison. Da diese zudem kräftig ansteigt, sind Motorleistung und Standfestigkeit besonders gefordert", sagt Theissen, der wie seine Fahrer auch immer einen Blick auf das Wetter hat.

Aus rein technischer Sicht erkennt Ingenieurs-Chef Willy Rampf aber noch eine andere Herausforderung. Da die Runde in Spa lang ist, werden im Rennen weniger Umläufe zurückgelegt als im Normalfall, wodurch man bei der Strategie einigermaßen eingeschränkt ist. Denn eine Runde mehr oder weniger bedeutet einen relativ großen Unterschied in der Spritmenge. "Von der Streckencharakteristik her wird Spa in dieser Saison der erste Kurs sein, wo wir mit einem mittleren Abtriebslevel fahren. Bisher haben wir alle Grands Prix mit einem High- Downforce-Level gefahren. Der Unterschied ist signifikant und bedeutet, dass wir in Spa spezielle Flügel einsetzen werden", erklärt Rampf außerdem. Auch die verschiedenen Kurventypen von ganz langsam bis sehr schnell und die niedrigen Temperaturen bereiten ihm Kopfzerbrechen.