Auch letzte und vorletzte Plätze können für Schlagzeilen sorgen. Erst recht, wenn der Fahrer in einem Ferrari sitzt. So musste sich Luca Badoer nicht nur mit dem für ihn neuen F60, der unbekannten Strecke in Valencia und der Konkurrenz auseinandersetzen, sondern auch mit den Ansprüchen der Medien. "Ferrari kann nicht zufrieden sein, wenn eines seiner Autos auf dem letzten Platz ist", stellte Teamchef Stefano Domenicali unmissverständlich klar.

Dennoch werde man Badoer Zeit geben, um sich am nächsten Wochenende in Spa-Francorchamps auf einer ihm bekannten Strecke zu steigern. Ob der Italiener aber auch nach dem Belgien GP weiter im zweiten Ferrari sitzen wird, ist unklar. "Ganz genau genommen habe ich gesagt, dass wir erst verstehen müssen, wann Felipe Massa zurückkommen kann", so Domenicali. "Das nächste Wochenende wird für Luca Badoer ein wichtiges Rennen. Wir erwarten einen großen Sprung von ihm und dann sehen wir weiter." Schumacher-Manager Willi Weber ist bereits damit beschäftigt, seinen GP2-Piloten Nico Hülkenberg ins zweite Auto neben Kimi Räikkönen zu setzen. Das könnte ab Monza dann der Fall sein.

"Mit dieser Form sollte weder Ferrari noch Badoer beim nächsten Rennen antreten", meint Alex Wurz. "Wir reden hier von der Formel-1-Weltmeisterschaft, nicht von einem Geschenkvergeben für tapfere Arbeit, für die er ohnehin bezahlt worden ist." Als Ersatz schlägt Wurz seinen Peugeot-Teamkollegen Marc Gené vor. "Er kennt die Strecke in Spa und hat viele Rennkilometer hinter sich, ist topfit und kann bis auf ein paar Zehntel an den Teamkollegen rankommen." Als Notlösung sei das genug.

"Ich weiß nicht, welche Möglichkeit sie haben, einen besseren Fahrer zu finden", sagt Niki Lauda. "Gené oder Badoer ist egal, es muss jemand fahren, der Punkte holen kann. Das hätte auch Gené nicht geschafft." Lauda würde sich darum bemühen, ohne Kosten zu verursachen, einen besseren Fahrer zu finden. "Entweder es fährt jemand halben Kimi-Level oder man sollte es bleiben lassen, also Geld sparen und nur mit einem Auto fahren."