Der 250. Grand Prix in der Partnerschaft zwischen McLaren und Mercedes brachte nicht den erhofften 60. Sieg. Dabei sah es nach dem Start ganz danach aus. Doch dann musste McLaren im zweiten Stint erkennen, dass Rubens Barrichello und Brawn GP eine bessere Pace und eine bessere Reifenwahl hatten, denen sie nichts entgegenzusetzen hatten. "Wir mögen es nicht, wenn wir nicht gewinnen", gesteht Teamchef Martin Whitmarsh, "aber Zweiter und Vierter ist kein allzu furchtbares Ergebnis."

Aus diesem Grund war Lewis Hamilton auch nicht niedergeschlagen, dass sein zweiter Boxenstopp etwas chaotisch verlief und er am Ende nur als Zweiter auf dem Podium stand. "Es war mein zweiter Podestplatz in Folge, also bin ich sehr glücklich, hier zu sein", sagte er. Nach dem schwierigen Saisonstart für ihn und das Team durchaus eine verständliche Haltung. "Ob ich enttäuscht bin? Ja, in gewisser Weise sind wir das alle, aber das bedeutet nur, dass wir alle hart arbeiten, um zu gewinnen. Wir sind niemals zufrieden, wenn wir nicht gewinnen." Trotzdem lobte er seinen Konkurrenten: "Gratulation an Rubens, er ist ein fantastisches Rennen gefahren und hat den Sieg verdient."

Man habe versucht, Barrichello zu schlagen, aber das habe nicht ganz gereicht. "Vor meinem zweiten Boxenstopp habe ich Sprit gespart und war mir nicht ganz sicher, ob ich genügend für eine Extrarunde hatte. Der Kommandostand hatte mir gesagt, dass ich rein kommen sollte, aber als ich das gerade machte, sagten sie mir, ich solle doch noch eine Runde fahren - aber ich war bereits in der Boxeneinfahrt und somit war es zu spät." Bei seinem Boxenstopp lagen dann noch nicht alle Reifen bereit. "Das war ein Ergebnis der Bemühungen des Teams, den zweiten Platz in einen möglichen Sieg zu verwandeln."

McLaren schaffte wieder den Sprung aufs Podium., Foto: Sutton
McLaren schaffte wieder den Sprung aufs Podium., Foto: Sutton

Insgesamt war Hamilton zufrieden. "Unsere Leistung an diesem Wochenende hat die riesigen Fortschritte bestätigt, aber uns fehlt noch etwas Rennpace im Vergleich zu den sehr schnellen Autos. Aber wir arbeiten bereits daran, das zu ändern." In Spa am nächsten Wochenende könnte es McLaren etwas schwerer haben. "Die Strecke ist nicht genau auf unser Auto zugeschnitten", meint Norbert Haug. "Ich erwarte nicht, dass wir dort so konkurrenzfähig sind wie in Ungarn und hier, wo wir das Feld angeführt haben oder wenigstens auf einem Level mit den Besten waren."

Während Hamilton mit seiner Leistung und seinem Ergebnis zufrieden war, konnte Heikki Kovalainen eine gewisse Enttäuschung nicht verbergen. "Wenn man als Zweiter startet und nur Vierter wird, ist das nicht ideal", sagte der Finne. "Aber ich bin mit meiner Leistung in diesem Rennen zufriedener als in Ungarn." Das Team habe gute Fortschritte gemacht. "Wir haben noch nicht die Pace der Spitze, aber alle leisten unglaublich tolle Arbeit. Wir haben in den letzten drei Rennen mehr Punkte geholt als alle anderen Teams - aber ich möchte noch mehr." Für Spa hat er sich deshalb ein Podium vorgenommen.