McLaren Mercedes meldet sich an der Spitze zurück. In Valencia holte man erstmals seit Ungarn 2008 wieder eine Doppel-Pole: Hamilton fuhr im Qualifying die schnellste Zeit vor Teamkollegen Heikki Kovalainen und kam danach kaum noch aus dem Schwärmen heraus. "Das Auto fühlt sich nicht an als wäre es dasselbe wie bei den Testfahrten Anfang des Jahres. Es ist schwer zu erklären, irgendwie verrückt", meinte Hamilton.

"Zu Saisonbeginn hatten wir kein Vertrauen in das Auto. Wir wussten nicht wie pushen, denn das Auto hat nicht so reagiert wie wir es wollten und da war man schnell abseits der Strecke. Jetzt können wir unseren Job im Auto erledigen, weil wir Vertrauen haben und das spiegelt sich auch in den Ergebnissen wieder", erklärte der amtierende Champion. Dabei ist Hamilton durchaus klar, dass der MP4-24 noch nicht das schnellste Auto im Feld ist.

"Ich würde sagen, es ist das zweit- oder drittbeste Auto. KERS lässt den Nachteil, den wir durch den verminderten Abtrieb haben, etwas verschwinden. Ich denke, ohne KERS wäre die Lücke zu den Top-Teams wie Brawn GP bestimmt größer", so der Brite. Das Hybridsystem bringt zwischen drei bis fünf Zehntel pro Runde, das weiß auch Kovalainen. "Mit Sicherheit macht KERS einen signifikanten Unterschied. Wenn wir heute drei, vier Zehntel langsamer gewesen wären, dann würden wir nicht in der ersten Startreihe stehen. Es bringt einen großen Vorteil, vor allem weil das Feld sehr eng beieinander liegt", sagte der Finne.

KERS bringt McLaren den entscheidenden Vorteil, Foto: Sutton
KERS bringt McLaren den entscheidenden Vorteil, Foto: Sutton

In Valencia fuhren die beiden McLaren Mercedes-Piloten mit unterschiedlich ausgerüsteten Boliden in die erste Startreihe. Hamilton war erstmals mit einem verkürzten Radstand unterwegs, Kovalainen fuhr die "alte Version" des MP4-24. "Ich hatte heute Morgen im freien Training keine Zeit die neuen Teile zu testen und wollte kein Risiko eingehen. Denn die Balance des Autos war am Freitag perfekt und auch die Simulationen im Windkanal haben gezeigt, dass der Unterschied der Teile nicht allzu groß ist. Deshalb waren wir mit zwei verschiedenen Autos unterwegs", erklärte Kovalainen.

Trotz der beeindruckenden Performance im Qualifying haben Kovalainen und Hamilton auch Brawn GP im Rennen auf der Rechnung. "Ich denke Rubens wird stark sein. Er kommt drei, vier Runden später als wir rein, das ist ein Vorteil für ihn. Aber er hat kein KERS, deshalb wird es für ihn schwierig uns zu überholen. Ich denke, es wird ein gutes Rennen. Es wird auf die Strategie ankommen und wie man mit den Reifen umgeht", verriet Hamilton.