Luca Badoers Erwartungen vor dem Wochenende in Valencia waren nicht besonders hoch, immerhin wusste er selbst, dass er lange nicht mehr in einem Formel-1-Auto gesessen war und den Stadtkurs nicht kannte. "Die Erwartung war mehr oder weniger das, was heute war. Wir sind hier, weil es ein Test für uns ist. Ich muss fahren und Vertrauen ins Auto finden", wiederholte der Italiener nach dem Qualifying das, was er bereits das ganze Wochenende predigt. Er bat um Geduld, denn er brauche Zeit. "Ich bin kein Roboter oder Superman. Ich bin ein Mensch und brauche ein paar Kilometer, um schnell zu sein. Ich bin mir sicher, ich komme wieder", sagte Badoer.

Denn vor einem Jahr sei er schnell gewesen und das könne er auch wieder sein. Er müsse nur Vertrauen zum neuen Auto fassen, die Arbeit mit dem Team an einem Rennwochenende besser intus haben und dann würde es besser werden. Ob die Entscheidung gut oder schlecht war, sich ins Auto zu setzen, konnte er ganz einfach beantworten. "Ich hatte nicht wirklich eine Wahl. Wenn ich eine Wahl gehabt hätte, hätte ich gesagt, ich fahre nicht in Valencia, ich fahre in Monza, das ich gut kenne. Ich hatte aber keine Wahl und dies ist das erste Rennen. Ich habe mich mit Ferrari abgestimmt, dass dies nur ein Test ist, um mein Gefühl mit dem Auto und dem Team zu verbessern."

Trotz des immer wieder betonten Test-Charakters musste Badoer aber zugeben, dass er es nicht genießt, Letzter zu sein, auch wenn ihm und dem Team vorher klar war, dass in Q1 Endstation sein würde. "Ich bin nicht glücklich, aber zufrieden, dass ich noch eine Chance haben werde, wenn ich die Strecke kenne und mehr Erfahrung habe. Das wird eine andere Situation. Dieses Rennen werde ich leiden, aber das war zu erwarten." Schon in Spa erwartete er einen guten Schritt nach vorne, auch wenn er nicht vorhersagen wollte, wo er landen wird. Einen Vergleich mit den Rookies und Neu-Einsteigern, die im Qualifying vor ihm waren, hielt er für nicht zulässig. "Der eine ist schon einmal gefahren, der andere fuhr in der GP2. Er kennt die Strecke vom vorigen Jahr und ist erst vor kurzem sein letztes Rennen gefahren. Das ist eine völlig andere Situation."