In dieser Saison macht die Formel 1 Nico Rosberg Spaß. Klar, als Rennfahrer würde er gerne Rennen gewinnen. "Das wird langsam Zeit", gesteht er mit einem Lächeln. Aber auch so ist er mit dieser Saison und dem Qualifying in Valencia zufrieden. "Ich stehe auf der sauberen Seite und wir sind genau dort, wo wir sein wollten." Der Plan für das Rennen steht auch schon fest: "Räikkönen schlagen wir mindestens, Button vielleicht auch", glaubt Rosberg. "Button hat hier Schwierigkeiten, ich kann ihn schlagen. Aber Kimi schlagen wir auf jeden Fall."

Hut ab vor McLaren

McLaren Mercedes fährt jedoch in einer anderen Liga, nicht nur wegen KERS. "Es ist sehr beeindruckend, was sie hier veranstaltet haben", gesteht Rosberg. "Sie haben seit dem Nürburgring eine Sekunde gutgemacht. Hut ab, das ist echt irre, was sie geleistet haben. Das war super." Valencia sei zwar wegen der starken Bremszonen ein KERS-Kurs, weswegen es auf anderen Strecken anders aussehen könnte, aber Rosbergs McLaren-Lobeshymnen lassen durchaus erahnen, dass er gerne selbst in einem Silberpfeil sitzen würde - vielleicht schon 2010.

Noch, so betont Rosberg, habe er nirgends unterschrieben. Williams traut er zu, den nächsten Schritt zu machen, "aber ob sie wirklich das Siegerauto bauen können, ist schwierig zu sagen. Ich traue ihnen Podestplätze zu, aber bei einem Siegerauto bin ich mir nicht sicher." Rosberg möchte aber genau das: Ein siegfähiges Auto. "Jetzt muss ich schauen, welche Möglichkeiten es gibt, um ein Siegerauto zu bekommen."

Gute Entwicklung bei Williams

Vorerst muss er sich mit dem Williams zufrieden geben - und lobt die Fortschritte, die das Team im Laufe der Saison gemacht hat. "Wir sind auf allen Strecken identisch gut - von Spa bis Monaco. Wir sind immer in den Top-5 oder Top-6. Das ist super und habe ich in dieser Form noch nie mit Williams erlebt." Als Grund macht er eine effizientere Arbeitsweise in der Fabrik aus. "Wir sind bei der Entwicklung das beste Team in diesem Jahr. Ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie viele neue Frontflügel ich in dieser Saison schon gefahren bin."

Bei McLaren würde Rosberg mit Lewis Hamilton nicht nur einen Freund, sondern auch einen Weltmeister zum Teamkollegen erhalten. Das schreckt ihn aber nicht ab. "Wenn der Teamkollege dir Druck macht, kannst du ihn mehr benutzen, seine Daten ansehen und dich dort steigern, wo er besser ist. Es kann also hilfreich sein, einen guten Teamkollegen zu haben. Aber er darf auch nicht zu stark sein, denn ich möchte ja gerne vor ihm bleiben."