Wenn man ein Mal ganz knapp das dritte Qualifying verpasst, kann das schon passieren, wenn es einem kurz nach Saisonhalbzeit schon zum sechsten Mal passiert, dann kann das etwas ärgerlich sein. Nick Heidfeld war nach dem Qualifying in Valencia deswegen schon ein wenig enttäuscht, vor allem weil wieder nur Hundertstelsekunden gefehlt haben. "Es fehlt ein bisschen was, ein Quäntchen Glück. Dafür kann ich jetzt die Strategie freier wählen als die Zehn vor mir und ich hoffe klar auf Punkte", sagte der Deutsche. Denn eine Fahrt von Platz elf auf zumindest Rang acht hielt er nicht für ausgeschlossen, immerhin ist Heidfeld dieses Jahr auch schon von weiter hinten in die Punkteränge gefahren.

"Von elf sind Punkte natürlich nicht garantiert, da sind ein paar schnellere Autos vor uns und es liegt alles eng zusammen. Ich hoffe, dass ich einen guten Start habe und dann sind Punkte bestimmt drin", meinte Heidfeld, der nach seinem Zusammenstoß mit Fernando Alonso am Freitag einen getapten Nacken hatte, weil es doch etwas mehr gerummst hatte als zunächst vermutet. "Der Seitenaufprallschutz im Cockpit war gebrochen, dementsprechend habe ich es im Nacken und im Kopf gemerkt." Behindert hat ihn das beim Fahren aber nicht und trotz oder gerade wegen des angekündigten BMW-Ausstiegs sah er im Team alle besonders motiviert. "Jeder will zeigen, dass er es verdient, weiter in der Formel 1 zu sein. Darauf wird auch hingearbeitet, dass das Team im kommenden Jahr noch weiterbesteht."

Kubica realistisch

Robert Kubica konzentriert sich derweil auf das Hier und Jetzt und nach nicht besonders guten Qualifyings vor der Sommerpause war er mit Startplatz zehn immerhin nicht unzufrieden. "Wir müssen realistisch sein. Heute war insgesamt ein guter Tag. Unglücklicherweise wurde ich auf meinen letzten Runden aufgehalten, außerdem habe ich einen kleinen Fehler gemacht. So habe ich einige Zehntelsekunden verloren. Es wird schwierig, morgen in die Punkte zu fahren", meinte der Pole, obwohl er vor Heidfeld starten wird.

Zufrieden sein wollte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen, denn der Sprung vom hinteren Ende ins Mittelfeld scheint wieder geschafft und das hatte er sich vom Update erwartet. "Mit Robert haben wir seit langer Zeit wieder ein Auto in den Top Ten. Nick steht als Elfter knapp dahinter. Q3 lief für Robert nicht optimal, sonst wäre er noch weiter nach vorn gefahren. Gratulation an McLaren-Mercedes für die erste Startreihe. Das zeigt, wie schnell sich die Kräfteverhältnisse ändern können", sagte Theissen. Technikchef Willy Rampf gab zu, dass man sogar noch etwas mehr als Startplatz zehn erwartet hatte, die Steigerung wurde seinen Erwartungen aber gerecht.