Frankreich ist wieder da. Nachdem Sebastien Bourdais kurz vor der Sommerpause bei Toro Rosso entlassen wurde, ist mit Romain Grosjean der nächste Franzose in die Formel 1 aufgerückt. Und obwohl es ihm nicht unbedingt an Selbstvertrauen mangelt, gab sich der Neo-Renault-Pilot am Donnerstag in Valencia doch erst einmal ein wenig zurückhaltend. Erfahrung sammeln stehe im Vordergrund. "Man will natürlich immer das Beste herausholen, aber ich nehme das auch als Test für die Zukunft", meinte Grosjean.

Denn auch ihm ist klar, dass er nur mit guten Leistungen in der GP2 noch voll für die Königsklasse gerüstet ist. "Es sind da so viele Menschen um einen, so viele Teile, die man verstellen kann. Das wird wohl die härteste Aufgabe für mich." Er wolle alles mit einem Lächeln machen und locker bleiben, gab er als psychologisches Ziel für sich aus. Großes Ziel für das Rennen hatte er positionstechnisch keines. Ankommen wolle er und dabei dazulernen, das sei am wichtigsten. Er wusste aber auch, dass das nicht immer so geht, irgendwann wird Flavio Briatore dann auch Resultate sehen wollen. "Er verlangt viel", sagte Grosjean.

Besonders viel lernen will der Franzose aber nicht von seinem Teamchef, sondern von seinem Teamkollegen. Fernando Alonso zählt zu den Besten der Gattung Rennfahrer, Grosjean meinte sogar, er sei wohl der Beste. Der Druck sei dadurch klarerweise groß, die Möglichkeit zu lernen aber ebenfalls. "Für einen jungen Piloten ist er also der beste Teamkollege, den man sich wünschen kann." Er werde versuchen, so nahe an Alonso dranzubleiben wie möglich, versprach Grosjean, dann käme er auch in die Punkte - und hätte damit mehr erreicht als Vorgänger Nelson Piquet Jr. in zehn Saisonrennen. Alonso wusste aber, dass es sein neuer Teamkollege nicht einfach haben wird. "Es ist äußerst schwierig, mitten in der Saison in das Auto zu steigen. Ich wünsche ihm aber nur das Beste dabei."