Adrian Newey hatte dieses Jahr einmal angedeutet, dass er seine Zukunft im Sport ganz genau überdenke, da die Limitierungen im technischen Reglement überhaupt nicht nach seinem Geschmack sind. Dank starker Leistungen seines Autos bei Red Bull scheint er aber doch wieder etwas mehr Freude an der Formel 1 gefunden zu haben und dürfte noch etwas länger bleiben. "Ich denke nicht, dass das, was dieses Jahr passiert, einen Einfluss auf meine zukünftige Tätigkeit hat. Ich genieße die Formel 1 immer noch sehr, aber irgendwann möchte ich dann schon noch etwas Anderes machen, bevor ich ins Pensionsalter komme", meinte er gegenüber der offiziellen Website der Formel 1.

Newey gab zu, dass es sich gut anfühlt, wieder vorne mitzumischen, wobei er es doch ironisch fand, dass er eigentlich nicht das Gefühl hat, dass etwas anders gemacht werde als früher. "Wir arbeiten weiter hart und operieren klug mit unseren Ressourcen. Es ist extrem belohnend, dass die Früchte dieses Einsatzes jetzt endlich geerntet werden können." Der Einsatz beinhaltet auch, dass ständig weiter an neuen Teilen gearbeitet wird und Newey versicherte, alles, was die Leistung des Autos verbessert, wird auch so schnell wie möglich im Einsatz sein.

Der Doppel-Diffusor

Zugute kamen Newey und Red Bull die völlig neuen Regeln in diesem Jahr, die es erlaubten, die altbekannte Hackordnung von früher durcheinander zu bringen. Der Designer musste aber zugeben, dass sein RB5 wohl völlig anders ausgesehen hätte, wäre ihm schon im Winter klar gewesen, dass Doppel-Diffusoren legal sind. "Das Auto hätte sicher ganz anders ausgesehen und es war schwierig für uns, den Doppel-Diffusor ordentlich zu integrieren, weil unsere hintere Aufhängung gut auf den einfachen Diffusor abgestimmt war. Mit dem Doppel-Diffusor ist es sicher schwieriger geworden."

Im kommenden Jahr wird sich nicht so viel ändern, lediglich das Verbot des Nachtankens muss berücksichtigt werden, was laut Newey vor allem ein "Verpackungs-Problem" wird, immerhin wird der Tank doppelt so groß sein müssen, während das Design des Autos nicht viel anders werden soll. Er würde den RB6 als Evolution des RB5 ansehen. Bei der Entwicklung des neuen Autos konzentriert sich Red Bull momentan auf das Monocoque und das Getriebe. Da sich regeltechnisch 2010 nicht viel ändert, wird es für Newey aber wieder weniger aufregend sein. "In gewissen Sinne ja, stabile Regeln bedeuten, dass die Designs in der Boxengasse sich annähern und Evolutionen voneinander werden. Ich mag die Herausforderung großer Regeländerungen, da sie die Möglichkeit für frisches Denken liefern."