Die kurze Sommerpause ist vorbei. Am kommenden Wochenende beginnt der Endspurt - im Titelkampf und bei der Cockpitsuche für 2010. Mittendrin ist Nick Heidfeld. Vor Saisonbeginn wäre er gerne mitten im Titelkampf gewesen, jetzt ist er es beim Stühlerücken in der Formel 1. So überraschend der BMW-Ausstieg zum Jahresende für Heidfeld kam, so gut vorbereitet ist er: Schon vorher befand er sich in Gesprächen mit anderen Teams.

"Als Rennfahrer wünscht man sich immer einen Platz in dem Team mit dem besten Auto, wobei nicht unbedingt klar ist, welches das 2010 sein wird", sagte er der dpa. Im Moment analysiere er zusammen mit seinem Management die Möglichkeiten für die kommende Saison.

"Mit dem bisher in diesem Jahr unterlegenen Auto ist es entsprechend schwierig, die eigene Leistung darzustellen", betonte Heidfeld, der nach Punkten klar vor seinem Teamkollegen Robert Kubica liegt. "Ich bin weiterhin top motiviert, um in jeder Situation das Maximale herauszuholen." Sein Ziel bleibt es, irgendwann die Formel-1-WM zu gewinnen.

Für die Zeit nach seiner F1-Karriere kann er sich aber auch andere Rennserien vorstellen. "Ich werde sicher noch lange Motorsport machen, auch wenn ich keine Formel 1 mehr fahre", so Heidfeld in der Sport Bild. "Ob DTM oder Sportwagen, kann ich jetzt noch nicht sagen. Wo ich auf jeden Fall einmal teilnehmen möchte, sind die 24-Stunden-Rennen von Le Mans und auf der Nordschleife am Nürburgring." Vorerst gilt seine volle Konzentration aber den verbleibenden Saisonrennen und der Cockpitsuche für 2010 - in der Formel 1.

Bereits vor dem Ausstieg von BMW wurden Williams, Brawn GP und Renault als mögliche Anlaufstellen für den Deutschen gehandelt. Sollte das BMW Sauber Team einen Käufer finden und den 13. Platz in der Formel 1 erhalten, könnte er auch dort ein Thema sein, immerhin ist er seit vielen Jahren im Team bekannt und wird dort für sein Feedback geschätzt. Eine andere Möglichkeit sind die drei Neueinsteiger USF1, Campos GP und Manor GP. Diesen traut Heidfeld jedoch keinen Coup wie Brawn in dieser Saison zu. "Sie fangen fast alle bei null an. Brawn GP dagegen ist aus dem alten Honda-Team entstanden. Die Ausgangslage ist eine ganz andere."